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1. Teil 1 - S. 175

1886 - Hannover : Helwing
Mexander der Große. 115 die größte Tapferkeit, so daß die Macedonier größere Verluste hatten, als je vorher. Dennoch unterlag Porus. Von Wunden erschöpft, fiel er in Aleranders Hände. „Wie willst du behandelt sein?" fragte er ihn. — „Königlich." — „Erbittest du dir sonst nichts von mir?" fragte Alexander weiter. „In dem Worte königlich liegt alles," war die Antwort. — Alexander gab ihm nicht nur sein Land zurück, sondern schenkte ihm noch neue Besitzungen dazu. Um diese Zeit starb auch Bucephalus an einer erhaltenen Wunde. Alexander nannte eine am Hydaspes neugegründete Stadt nach ihm Bucephalo. Dann zog er weiter an den Hyphäsis und wollte auch diesen überschreiten; da wurden seine Macedonier unmutig. Sie sehnten sich nach der Heimat, von der sie über 600 Meilen entfernt waren; sie waren es müde, sich von einem Volke auf das andere hetzen zu lassen, nur um Alexanders Ruhmsucht zu frönen. Alexander suchte sie zu ermutigen. Vergebens! Da rief er ihnen erzürnt zu: „Ich ziehe weiter; wer mir nicht folgen will, kehre um und erzähle daheim, daß er seinen König verlassen habe!" Dann verschloß er sich drei Tage in seinem Zelte. Aber das Heer änderte seinen Entschluß nicht; Alexander mußte umkehren, und die Soldaten rühmten sich: „Er, der die ganze Welt überwunden, vermochte unsern Bitten nicht zu widerstehen." An dem Punkte, wo er umkehrte, ließ er als Siegesdenkmal 12 turmhohe Altäre errichten. Der größte Teil des Heeres schiffte sich auf dem Indus ein und kehrte unter Nearch, dem Führer der Flotte, zu Wasser nach Babylon zurück. Alexander mit dem übrigen Teile des Heeres wählte den beschwerlicheren Weg durch die brennend heißen Wüsten von Gedrosien. Dieser sechzigtägige Rückzug kostete schwerere Opfer an Menschen und Tieren, als der zweijährige Kampf in Indien. In einer Wüste litt das Heer einstmals heftigen Durst. Endlich hatte ein Soldat etwas Wasser aufgefunden und brachte es dem Könige in einem Helme. Er nahm es; als er aber seine Krieger ebenfalls'nach Wasser lechzen sah, goß er es aus und sprach: „Ich will nicht trinken, wenn ihr dursten müßt." Da riefen die Soldaten voll Verwunderung über die Enthaltsamkeit ihres Königs: „Wir sind nicht müde und nicht durstig, ja auch nicht sterblich, so lange ein solcher König uns führt." In Babylon trafen Heer und Flotte wieder zusammen. f. Alexanders Friedensarbeit. Feinde gab es nun nicht mehr zu unterwerfen; Alexander widmete sich daher jetzt den Arbeiten des Frie -dens, ließ Landstraßen, Kanäle und Deiche bauen, Seeen und Moräste trocken legen und richtete fein Augenmerk hauptsächlich daraus, die morgenländischen und abendländischen Völker zu einem Volke zu verschmelzen. Namentlich suchte er dies zu erreichen durch zahlreiche Heiraten zwischen Macedoniern und Perserinnen, durch welche sich allmählich eine gemischte Bevölkerung über das ganze Reich hin verbreitete. Er selbst heiratete eine Tochter des Darius, und sein Freund Hephästion die andere. Achtzig Offiziere vermählten sich mit vornehmen Perserinnen, und 15 000 macedonische Krieger ließen sich durch Geschenke bewegen, persische Frauen zu nehmen; zu Susa wurde ein fünftägiges Vermählungsfest gefeiert.
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