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1. Teil 1 - S. 317

1886 - Hannover : Helwing
Sieg des Christentums. 317 bald auch Konstantin. Die späteren Kaiser waren teils Freunde, teils Gegner des Arianismus; Athanasius mußte wiederholt flüchten und zwanzig Jahre in der Verbannung leben. Erst Theodosius hat die Arianer im römischen Reiche (381) unterdrückt. Zu den Goten kam das Christentum von den Römern, als im römischen Reiche der Arianismus Staatsreligion war; sie brachten denselben zu den Vandalen, Burgunder!, Sueven und Longobarden. Von diesen haben sich am spätesten die Longobarden (um 650) dem katholischen Bekenntnisse zugewandt. Julian. Konstantin hatte seinen tüchtigsten Sohn aus Argwohn, weil Ir bei dem Volke und dem Heere sehr beliebt war, töten fassen; drei andere Söhne folgten nun dem Vater auf dem Throne. Sie begannen ihre Regierung damit, daß sie ihre Verwandten, welche ihnen vielleicht hätten gefährlich werden können, aus dem Wege räumen ließen; einer ihrer Vettern, Julian, wurde seiner Jugend wegen verschont. Die Einigkeit unter den Brüdern währte indes nicht lange; Konstantin Ii. siel im Bürgerkriege, Konstans wurde ermordet; so blieb Konstantins Ii. als Alleinherrscher übrig. Er ließ sich durch unduldsame Priester bewegen, das Heidentum zu verfolgen; die Tempel wurden ihrer Schätze beraubt, geschlossen oder niedergerissen. So wurden aus Verfolgten Verfolger ! Daß dies der Kirche nicht zum Segen gereichte, zeigte sich bald, als Julian der Abtrünnige den Kaiserstuhl bestieg. Er war ein edler, reichbegabter Mann und hatte mit Unwillen gesehen, wie fast seine ganze Familie in den blutigen Verfolgungen, die nach dem Tode Konstantins das kaiserliche Haus verwüsteten', untergegangen war. Dem Hofe verdächtig, wurde er nach Kleinasien verbannt und hier nach strenger Weise" mönchisch erzogen. Seine argwöhnischen christlich im Erzieher, deren Gottesdienst fast nur in äußeren Übungen bestand, konnten sein Herz nicht für das Christentum gewinnen. Selbst seine Freistunden mußte er mit geistlichen Übungen ausfüllen. Stets argwöhnisch beobachtet, gewöhnte er sich daran, seine Gedanken zu verbergen und wurde ein Heuchler. Der Kaiser bestimmte ihn für den geistlichen Stand; Julian wurde Vorleser und erwarb sich sogar den Ruf besonderer Frömmigkeit, so daß der Kaiser allen Argwohn fahren ließ und ihm gestattete, in Nikomedien und Athen Philosophie und Rhetorik zu studieren. An der Hand der Philosophen vertiefte er sich in die Werke eines Plato und Aristoteles, und die ganze Herrlichkeit der griechischen Kunst und Wissenschaft ging vor ihm "auf. Wie hatte man diese preisgeben können um des barbarischen Christentums willen! Da wurde er plötzlich abgerufen. Der Kaiser stand vereinsamt; deshalb rief er Julian zu Hülfe, ernannte ihn zum Cäsar und übertrug ihm Gallien und damit die Verteidigung der Rheingrenze. Jetzt erst zeigte sich, was in dem jungen Cäsaren schlummerte; er, der bisher sich nur mit Büchern beschäftigt hatte, bewährte sich als umsichtigen Regenten und geschickten Feldherrn. Da riefen ihn seine Soldaten 361 zum Kaiser aus, und als Konstantins auf einem Feldzuge gegen die Perser starb, hielt Julian als erklärter Heide seinen Einzug in Konstantinopel.
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