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1. Teil 2 - S. 31

1887 - Hannover : Helwing
Friedlicher Einfluß Roms. 31 schast, und siel durch Meuchelmord seiner eigenen Verwandten. Tacitus hat ihm ein bleibendes Denkmal gesetzt. „Ohne Zweifel", sagt er, „war Armin der Befreier Germaniens, der nicht wie andere Könige und Feldherren das römische Volk in seinen Anfängen, sondern in seiner ganzen Machtherrlichkeit bekämpft hat, der zwar in Schlachten nicht immer sieghaft, im Kriege aber unbesiegt war. Noch wird er bei seinen: Volke in Liedern gefeiert." 1875 hat ihm das deutsche Volk auf der ©roten--bürg bei Detmold ein Denkmal gefetzt. Auch nach Armins Tode ruhten die inneren Fehden nicht, und die Römer thaten alles, um solchen Hader zu schüren; die beiden mächtigen Stämme der Cherusker und der Chatten rieben sich in solchen Kämpfen fast ganz auf. Die Friesen zahlten noch immer die ihnen von Drusus auserlegte Steuer an Rinderhäuten; als aber (28) ein römischer Statthalter verlangte, die Häute sollten so groß sein, wie die von Auerochsen, und ihnen, weil sie diese Forderung nicht erfüllen konnten, Vieh und Acker, selbst Weiber und Kinder entriß, griffen sie zu den Waffen und befreiten sich. Auch die Bataver suchten das Römerjoch abzuschütteln. Als Vespasian (69) noch mit einem Gegenkaiser um die Herrschaft kämpfte, stellte sich der Bataver Civilis, der wie Armin römische Bildung genoffen hatte und jetzt in feiner Heimat eine römische Kohorte befehligte, an die Spitze feiner Stammesgenoffen, schloß mit Friesen, Brukterern, Tenchterern und selbst mit Befehlshabern römischer Legionen in Gallien ein Bündnis und vertrieb die Römer. Große Unterstützung fand er durch die Seherin Velo da, die auf einem Turme im Bruktererlande wohnte und zum Rachekriege aufrief; dennoch vermochten die Aufständischen den heranrückenden römischen Heeren nicht zu widerstehen. Seit dem Mißlingen dieses großen Aufstandes der vereinigten Germanen und Gallier wagte ein einzelner Stamm nicht mehr den Versuch eines Abfalls. 4) Friedlicher Einfluß Roms. Das römische Reich, das seit Vespasian über hundert Jahre lang fast nur von tüchtigen Kaisern beherrscht wurde, griff über feine bisherigen Grenzen, den Rhein und die Donau, hinaus; auch das heutige Baden, Württemberg und das bayrische Franken wurden zum römischen Gebiet gezogen und durch eine Reihe von Kastellen und Türmen geschützt, die durch Dämme und Straßen verbunden waren, welche sich vom mittleren Main bis nach Schaffhausen zum Rhein und bis zur Donau hinzogen. Ebenso ward das Taunusland, zwischen Mittelrhein und Main, durch einen Pfahlgraben umschlossen, der sich in geringer Entfernung vom Rhein bis zur Lippe fortsetzte. Das so abgeschlossene Gebiet ward teils altgedienten Soldaten, teils gallischen oder germanischen Kolonisten überlassen, die dafür den Zehnten an Getreide, Früchten und Vieh entrichten mußten, weshalb dies Land Zeh nt land (agri decumates) genannt wurde. Es ist noch heute reich an Altertumsfunden — Münzen, Waffen, Geräten — und Trümmern von Bauten oder Denkmälern jener Zeit. Das vielfach verheerte Land schuftn die Römer bald in blühende Provinzen um, „indem sie erst feste Kriegsplätze anlegten, in deren Bereich
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