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1. Teil 2 - S. 40

1887 - Hannover : Helwing
Augustulus, der noch ein Knabe war, des Purpurs und schickte ihn ?uleiv ^ Unteritalien. Odoaker gebot von nun an selbständig Ana m Atalten- fs° 0in9 das römische Weltreich durch die Deutschen unter, 47o nachdem es über 1200 Jahre bestanden hatte. Mit dem Untergange des weströmischen Reiches schließt man gewöhnlich die alte Geschichte; die Völkerwanderung ist damit aber abgeschlossen. Odoaker gab feinen Völkern ein Drittel des uoufchen Bodens, ließ aber den bisherigen Bewohnern des Landes ihre Freiheit und ihre Gesetze. , _b* Gründung des Ostgotenreichs in Italien. Der oströmische Kaiser \al) steh nach dem Untergange Westroms als Herrn des ganzen römischen Reiches und Odoaker als fremden Eroberer an, den er zu vertreiben suchte. Hierzu bediente er sich der Ostgoten. Diese waren seit der Aufrichtung ihrer Herrschaft in Pannonien für das oströmische Reich eine nicht geringere Plage als früher die Hunnen; damals standen sie unter dem Könige Theodorich, der sich in Konstantinopel römische Bildung und Knegsruhm erworben hatte und vom oströmischen Kaiser mit den höchsten Würden (Magister militum und patricius) ausgezeichnet war. Aus dessen Veranlassung und in dessen Namen zog Theodorich (488) gegen Odoaker, Germanen gegen Germanen! Anfänglich siegte er bei Verona (daher „Dietrich von Bern!") und zwang Odoaker zum Rückzüge in das durch Sümpfe geschützte feste Ravenna; dann aber brach dieser wieder hervor und schloß die Ostgoten in Pavia ein, die nur durch ein Hülfsheer der befreundeten Westgoten in Gallien gerettet wurden. Theodorich schlug Odoaker zum drittenmal, belagerte ihn in Ravenna abermals und zwang ihn trotz heldenmütiger Verteidigung nach drei Jahren durch Hunger zu einem Vertrage, nach welchem dieser seinen Sohn als Geisel stellen mußte, dafür aber Leben, Freiheit und königliche Ehren be-sollte. Dennoch ließ ihn Theodorich bald nachher treulos er-49d morden. Jetzt legte Theodorich der Große (493—526) sein gotisches Gewand ab und den römischen Purpurmantel an und gebot — scheinbar unter römischer Oberhoheit, in Wahrheit durchaus unabhängig — über Italien, Pannonien, Jllyrien, Dalmatien, Ratten, Norimm und Vindelicien. Sein Ziel war, gotisches und römisches Wesen miteinander zu verschmelzen und das verheerte Italien zu neuer Blüte emporzubringen. Letzteres ist ihm gelungen. Er ließ die römischen Gesetze und Ämter bestehen, schloß aber die römischen Bewohner des Landes vom Kriegsdienste aus und beschränkte sie aus Handel, Gewerbe und Ackerbau, der durch ihn wieder emporblühte. Besondere Sorgfalt wandte er auch der Rechtspflege zu. Eine Verschmelzung der Goten und Römer scheiterte an dem Hochmut der letzteren, welche die Ostgoten noch immer als Barbaren betrachteten, und an der Unduldsamkeit der katholischen Italiener gegen die arianischen Goten. Obwohl Theodorichs gewaltiger Arm weithin reichte und sein Rat von fremden Völkern und Fürsten oft erbeten ward, mußte doch feine Absicht, alle germanischen
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