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1. Teil 2 - S. 181

1887 - Hannover : Helwing
Die geistlichen Ritterorden. 181 die Ungläubigen; sie trugen einen weißen Mantel mit blutrotem Kreuze. Der Orden gewann bald viele Freunde und zählte 20 000 Ritter; in Europa und' Asien hatte er reiche Besitzungen. Nach dem Verluste Palästinas gingen die meisten Templer nach Frankreich. Der König Philipp von Frankreich, der nach ihren Gütern begierig war, ließ 1309 plötzlich alle Tempelherren gefangen nehmen, warf ihnen die schlimmsten Verbrechen vor und wollte sie durch jede Art von Grausamkeit zum Geständnis bringen. Viele Ordensbrüder starben so; die Ordensgüter zog der König größtenteils an sich, ihr Ordenshaus zu Paris/den Tempel, wählte er sebst als Wohnung. 1312 ward der Orden auf Andrängen des Königs von Frankreich durch den Papst aufgehoben. b. Der deutsche Orden. Schon bald nach dem ersten Kreuzige entstand unter dem Schutze der Jungfrau Maria ein vom Iohamuter-orden abhängiges Hospital für d eut sche Pilger, während der Johanniterorden sich besonders der italienischen, der Tempelorden sich der französischen Pilger annahm. Dasselbe ging aber bei der Eroberung Jerusalems durch Saladin (1187) wieder unter. Als der Rest des Kreuzheeres, das Friedrich Barbarossa geführt hatte, unter seinem hochherzigen Sohne Friedrich von Schwaben die Stadt Akkon belagerte, erschien dort auch der Marianische Brüderverein und übernahm die Pflege der deutschen Kranken. Bremer und Lübecker Kaufleute bauten aus Schiffssegeln eine „Lufthütte" und statteten sie mit Betten und Geld aus. Nach der Eroberung Akkons ward diese deutsche Stiftung in die Stadt verlegt, und Friedrich von Schwaben erhob dieselbe zu einem deutschen Ritterorden. (1190.) Die Ordensbrüder mußten Deutsche sein; 1190 ihre Kleidung war tin weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Der Orden wurde vom Papste bestätigt; später ging er nach Venedig und dann nach Preußen. Die Preußen, die das Ostseeland zwischen Weichsel und Niemen bewohnten, waren noch Heiden, als ihre Nachbarvölker schon längst zum Christentum übergegangen waren. Die frommen Männer, wie der Bischof Adalbert von Prag, welche ihnen ums Jahr 1000 das Christentum bringen wollten, waren von ihnen erschlagen. Da ging nach langer Pause (1209) der Mönch Christian aus dem Kloster Oliva bei Danzig als Glaubensbote unter die Preußen und hatte solchen Erfolg, daß der Papst ihn schon zum Bischof von Preußen ernannte; als die Preußen aber merkten, daß ihnen mit dem Christentums auch die Herrschaft der Polen gebracht werde, drangen sie unter schrecklichen Verheerungen in das christliche Polen, namentlich in das Herzogtum Ma-sovie'n ein, zerstörten die Kirchen, plünderten die Städte und führten zahllose Gefangene mit sich fort. Da machte der Bischof Christian den schon christlichen Herzog Konrad vonmasovien auf den deut sch e n Orden in Palästina aufmerksam, den der Herzog zur Unterwerfung und Bekehrung der heidnischen Preußen einlud. Dem damaligen Hochmeister des Ordens, Hermann von Salza, verhieß Konrad für seine Hülfe das Kulmer und Löbauer Land, worauf dieser einging. Kaiser
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