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1. Teil 2 - S. 184

1887 - Hannover : Helwing
der Hansa wurde. Die schönste Zeit erlebte der Orden unter Winrick von Kmprode (1351—1382). Auch an Umfang wuchs der Ordensstaat Durch Kauf erwarb er E st h la n d von den Dänen,die N e u m a r k vom Hause Luxemburg; mit den Waffen gewann er Pommerellen, Kurland, Livland und selbst die jnfel Gothland, die er Seeräubern, den „Vitalienbrüdern" entriß. Am Anfange des fünfzehnten Jahrhunderts umfaßte das Ordens-land 3000 Quadratmeilen mit etwa einer Million Einwohner; es war großer als England oder Dänemark und mächtiger als manches noch größere Königreich und bildete die beste Schukwelir des deutschen Volkes gegen das Slaventum. 3) Das Bürgertum. . Die deutschen Städte. Ursprünglich hatten die Deutschen eine große Abneigung gegen die Städt e. In unsicheren Kriegszeiten lernten aber die Ein- und Umwohner einer Stadt deren Wert schätzen; denn alle Städte waren mit Mauern oder mit Pfahlwerk umgeben und glichen so emer Burg, weshalb ihre Einwohner Bürger hießen. Landbewohner siedelten stch als Pfahlbürger außerhalb des Pfahlwerks in den Vorstädten an; selbst Adlige ließen ihre Güter verwalten und zogen der Sicherheit, des Gewinnes, oder des angenehmen Lebens halber' in die Stadt. Auf Handel und Gewerbe, die beiden Hauptbeschäftigungen der Stadtbewohner, hatten die Kreuzzüge einen vorteilhaften Einfluß geübt. Die Europäer lernten auf ihren Zügen von Griechen und Arabern manche Verbesserung der Gewerbe kennen, die sogleich eingeführt wurde. Nach damaliger Sitte bildeten die Gewerbetreibenden Zünfte, Gilden oder Innungen, die bis in die neueste Zeit bestanden haben. Ihre Blüte verdankten die Städte hauptsächlich dem Handel. Die italienischen Städte Venedig, Genua, Pisa und Am als i hatten die Kreuzfahrer mit ihren Schiffen treu unterstützt; sie hatten aber auch durch die Eroberung Palästinas großen Gewinn: neue Handelsverbindungen wurden angeknüpft, die Waren des Ostens kamen nach Europa. Von Italien aus gingen diese über die Alpen, besonders über den Brenner, und verbreiteten sich auf Landstraßen und Flüssen durch ganz Deutschland, und was hier nicht verbraucht wurde, ging vereint mit den deutschen Erzeugnissen nach den Ostseeländern. Durch diesen Zwischenhandel blühten im Süden die Städte: Augsburg, Regensburg, Nürnberg, Worms, Speier, Frankfurt und Mainz; im Norden: Köln, Erfurt, Braunschweig, Bremen, Hamburg und Lüneburg; in den Niederlanden: Brügge, Brüssel und Antwerpen. Die Hoheitsrechte in den Städten, Gericht, Führung des Heerbannes rc., ließ der Oberherr durch einen Vogt oder Burggrafen ausüben, der gewöhnlich auf der Burg innerhalb der Stadt wohnte, wie z. B. die Hohenzollern in Nürnberg. Viele Städte brachten es aber durch Geld oder durch Gewalt dahin, daß der Vogt mit seinen Rittern die Stadt verließ und die Verwaltung und Verteidigung derselben den Bürgern selbst überlassen wurde. Solche Städte standen unmittelbar unter dem Könige und hießen freie Reichsstädte. Noch manche
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