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1. Teil 2 - S. 233

1887 - Hannover : Helwing
Entdeckungen. 233 Kolumbus ging wieder zu Schiffe und steuerte nach Süden; denn dahin hatten die Inselbewohner gewiesen, als die Spanier nachforschten woher sie die Goldbleche hätten. Auf dieser Fahrt entdeckte er Cuba und Haiti. Nachdem er hier mit Hülfe der Einwohner eme Feste errichtet hatte, in welcher er eine spanische Besatzung von 39 Mann zurückließ, lichtete er die Anker zur Heimfahrt nach Spanien. Mit ungeheurem Jubel ward er empfangen; sein Emzng m Barcelona, wo der Hof sich aufhielt, glich einem Trmmphzuae; ine Kostbarkeiten und Seltenheiten, welche er aus dem neuen Erdteile mitgebracht hatte, wurden vor ihm hergetragen. Eine allgemeine Bewegung ergriff Spanien; 1500 Menschen meldeten sich zur Mitfahrt, der König ließ 17 Schiffe ausrüsten und sandte Handwerker Bergleute und Ackerbauer mit. Kolumbus entdeckte aus der zweiten Reise die karaibischen Inseln, die Insel Portoruo, einige der kleinen Antillen und Jamaika., Seme auf Haiti zurückgelassene Besatzung war wegen ihres unmenschlichen Betragens von den Einwohnern ermordet. Die mitgefahrenen Spamer hatten gehofft in der neuen Welt mit leichter Mühe eine Masse Goldes zu finden. Jetzt sollten sie Festungen bauen, das Land urbar machen Kämpfe gegen die Einwohner bestehen, und der aufgefundene Goldsand lohnte kaum der Mühe; da wurden sie unzufrieden. Viele kehrten nach Spanien zurück und beschuldigten Kolumbus des Eigennutzes und der Härte. Zwar wurde es diesem leicht, die Verdächtigungen zu entkräften und sich die Gunst der Königin zu sichern; allein er mußte zwei ^ahre auf eine neue Flotte warten, weil wegen eines Krieges mit Frankreich die Mittel zur Ausrüstung einer neuen Flotte fehlten. Auf seiner dritten Reise entdeckte Kolumbus die Insel Trinidad, vor dem Ausflusse des Orinoco; dann kehrte er nach Haiti zurück. Dort war eine spanische Kolonie entstanden, die ein Bruder des Kolumbus als Statthalter verwaltete. Aber die Spanier fühlten sich in ihrem Stolze gekränkt, genuesischen Fremdlingen gehorchen zu müssen, und erregten in Verbindung mit den Eingeborenen einen Aufstand, den auch Kolumbus nicht zu dämpfen vermochte. Seine Gegner hatten ihn beim Könige der Grausamkeit und der Willkürherrschaft beschuldigt; auch dadurch erhielten seine vielen Neider am Hofe willkommenen Stoff zu Verdächtigungen, daß Kolumbus den Anteil der Krone an der Ausbeute der Goldminen nicht rechtzeitig einsandte. Als Kolumbus selbst um einen Richter bat, der die verwirrten Verhältnisse der Kolonie schlichten sollte, sandte der König, entgegen dem mit Kolumbus abgeschloffenen Vertrage, Bobadillä mit königlicher Vollmacht nach Haiti. Dieser brachte die spanischen Bewohner der Insel leicht auf seine Seite; dann ließ er Kolumbus und seine beiden Brüder in Ketten legen und aufs Schiff bringen, um sie nach Spanien zu schicken. Der Schiffskapitän wollte voll Teilnahme dem schwer gekränkten Admiral die Ketten, abnehmen; dieser aber erwiderte: „Im Namen des Königs bin ich gefesselt, nur der König kann meine Ketten lösen. Spanien soll die Schmach sehen, die mir als' Lohn für meine hohen Verdienste geworden ist." In
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