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1. Neuzeit - S. 129

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 129 — seine ruhmvollen Siege. Insbesondere waren es die katholischen Fürsten, welche der Liga angehörten, die deswegen den Friedländer bitter haßten. Tilly hatte zu Nutz und Ehre der Liga gesiegt, Wallenstein dagegen nur für deu Kaiser. Dadurch wurde die Liga aus ihrer frühereu Machtstellung gedrängt, dadurch vorlor sie ihren herrschenden Einfluß auf den Kaiser, dadurch wurde sie für diesen entbehrlich gemacht. Hätte Wallenstein nur die Protestanten bedrückt und geschädigt, so wären die katholischen Fürsten nicht dagegen eingeschritten, denn Tilly machte es nicht besser. Wallensteins Heer aber bildete in der Hand des Kaisers eine furchtbare Waffe, die ebenso gut gegen die katholischen, wie gegen die protestantischen Fürsten gerichtet werden konnte. Der siegreiche Kaiser wollte seine Macht erhöhen und dafür die Macht der Fürsten einschränken. Ohne Wallenstein konnte er jedoch diesen Plan nicht ausführen. Diese Furcht vor der unbeschränkten Herrschergewalt des Kaisers machte insbesondere den Kurfürsten Maximilian zum unversöhnlichsten Gegner Wallensteins. Im Grunde genommen war demnach Wallensteins Absetzung ein Schlag gegen den Kaiser, wie schon Wallenstein den kaiserlichen Gesandten gegenüber behauptete. Es waren somit teils lobenswerte und gerechtfertigte, teils unlautere, selbstsüchtige Gründe, denen die Feindschaft der Fürsten gegen Wallenstein entsprang. 4. Die Lage der deutschen Protestanten nach dem Ende des dänischen Krieges. 3. Rückblick auf die Kämpfe zwischen Katholiken und Protestanten. Die Reformation war ein Kind des Kampfes. Im Kampfe wider die Irrlehren der Kirche und wider die Gewaltherrschaft des Papstes hatte sich Luther von einem schlichten Mönche zum unerschrockenen Reformator emporgeschwungen. Obgleich es sein sehnlichster Wunsch war, daß nicht um seiner Lehre willen ein Krieg entbrenne, so war doch das Erbe, das er seinen Anhängern hinterließ, Kampf und Krieg, da die Feinde der Reformation nicht gutwillig die Reformation anerkennen wollten. Schon im Jahre 1529 begann auf dem Reichstage zu Speier dieser Kampf um deu Glauben, nämlich mit der Protestation der evangelischen Fürsten gegen den Beschluß der katholischen. Im nächsten Jahre loderte der Kampf auf dem Reichstage zu Augsburg von neuem auf. Die Überreichung der Augsburger Konfession war gleichsam die Kriegserklärung der Evangelischen an den katholischen Kaiser, während das schmalkaldische Bündnis als die Rüstung und Vorbereitung zu diesem Glaubenskriege gelten muß, der schmalkaldische Krieg war nur das Vorspiel zu weiteren Kämpfen, und der Pasfauer Vertrag sowie der Augsburger Religionsfriede konnten nur als Waffenstillstand, nicht als endgültige Friedensschlüsse gelten, da erstens die Reformierten ausgeschlossen waren und da zweilens der geistliche Vorbehalt stets neuen Streit hervorrufen mußte. Der Abschluß der Union ward daher auch sogleich von Th. Franke, Prakl. Lehrbuch der Deutschen Geschichte. 2. Teil. 0
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