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1. Neuzeit - S. 132

1897 - Leipzig : Wunderlich
eine Eisschlacht, wobei er einbrach und in die größte Lebensgefahr geriet. 216er trotz aller Tapferkeit gelang es ihm doch nicht, über die Dänen, dauernde und wirksame Siege zu gewinnen, weshalb er mit ihnen Frieden schloß, um sich gegen die beiden andern Feinde, die Rusfeu und Polen, mit desto mehr Glück wenden zu können. c. Sein Krieg mit Rußland. In Rußland kämpfte fein tapferer Feldherr mit großem Erfolge. Gustav Adolf hatte sogar den Plan, einen schwedischen Prinzen auf den Zarenthron zu erheben. Nach längerer Kriegszeit gab er zwar diesen Plan auf, fchloß aber mit Rußland einen Frieden, worin ihm dasselbe Jngermannland, Karelien und mehrere Festungen abtrat, sodaß das Zarenreich wiederum von der Ostsee ausgeschlossen wurde. Wenn sein Wunsch, der aus einem Grenzsteine ein- gegraben wurde: „Hier hat Gustav Adolf die Reichsgrenze festgesetzt; möge sein Werk unter Gottes Schutze dauern", in Erfüllung gegangen wäre, so hätte Rußland niemals sich soweit nach Westen hin ausdehnen können. d. Sein Krieg mit Polen. Polen wollte ihn nicht als König von Schweden anerkennen, daher erklärte ihm Gustav Adolf den Krieg. Dieser zog sich aber sehr in die Länge. Zweimal wurde Gustav Adolf nicht ungefährlich verwundet, und eine Kugel, die er in dem polnischen Kriege erhielt, blieb unentfernt; er sagte scherzend zu seinem klagenden Arzte: „Laß sie sitzen, zu einem Denkzeichen." Schließlich unterstützte Kaiser Ferdinand Ii. den Polenkönig mit Truppen. Dies bewog Gustav Adolf noch mehr, den polnischen Krieg auf alle Fälle zu Ende zu bringen, um sich den deutschen Angelegenheiten mit aller Kraft widmen zu können. Hierzu ermunterte ihn auch der kluge Kardinal Richelieu, der mit weiser Umsicht die Geschicke Frankreichs leitete. Schon längst hatte dieser berühmte Staatsmann den Wunsch gehegt, die wachsende Macht des habsburgischen Kaiserhauses zu brechen. In Gustav Adolf hatte Richelieu nun den rechten Mann erkannt, der fähig sei, die hochfliegenden Pläne des deutschen Kaisers zu vereiteln. Unter feiner Vermittlung ward daher zwischen Schweden und Polen ein Waffenstillstand aus 6 Jahre geschlossen. 2. Welche Gründe bewogen Gustav Adolf, nach Deutschland zu ziehen? Es waren Erwägungen verschiedener Art, die Gustav Adolf veranlaßten, sich in den deutschen Krieg zu mengen. Zunächst hatte sich Ferdinand Ii. rechtswidrig in seinen Streit mit den Polen gemischt. Dies wurde schließlich die äußerliche, förmliche Ursache zur Kriegserklärung. Zwingender aber war für ihn der Plan des Kaisers, der Wallenstein schon zum Admiral des baltischen Meeres erklärt hatte, sich die Oberherrschaft auf der Ostsee zu erkämpfen. Ferner bedachte Gustav Adolf mit Recht, daß sein Thron unauflöslich mit dem Protestantismus
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