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1. Neuzeit - S. 139

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 139 — Gustav Adolf hatte das ganze Geschütz, gegen 200 Fahnen und Standarten. das Lager, das Gepäck und die gefüllte Kriegskasfe Tillys erbeutet. Dessen Heer war vernichtet, 7000 Mann bedeckten das Schlachtfeld, cjtgett 5000 wurden gefangen. Schrecklich war für Tilly, den Sieger in 36 Schlachten, der Schmerz, daß ein einziger Unglückstag den Ruhm seines ganzen Lebens vernichtet hatte. Seine Heiterkeit war von nun an für immer dahin. Gustav Adolf aber warf sich auf der Siegesstätte auf seine Kniee nieder und sprach mit erhobenen Händen: „Dank dir, o Gott, Dank dir für diesen Sieg." So furchtbar der Fall Magdeburgs am 20. Mai 1631 für die Protestanten war, so furchtbar war die Schlacht bei Breitenfeld am 17. September 1631 für die Katholiken. Durch diesen Sieg hatte Gustav Adolf die deutschen Protestanten gerettet und die kaiserlich-katholische Übermacht gebrochen; darum steht mit vollem Rechte auf dem Denksteine zu Breitenfeld: „Gustav Adolf, Christ und Held, rettete bei Breitenfeld Glaubensfreiheit für die Welt." 7. Der Liegeszug Gustav Adolfs durch Deutschland. Durch den glänzenden Sieg hatte sich Gustav Adolf die Herzen der Evangelischen erobert; von nun an glaubten sie an ihn, an seinen guten Willen und an seine Macht, ihnen zu helfen; von nun an waren auch die Fürsten und Städte willig und bereit, mit dem Sieger von Breiten-feld ein Bündnis zu schließen. Der Weg nach Süddeutschlaud stand ihm frei. Sein Zug nach Thüringen, Franken, bis hinab gen Frankfurt und Mainz glich einem Siegeszuge. Überall ließ er sich huldigen, überall wurde er von den Protestanten jubelnd als der Retter ihres Glaubens empfangen; aber überall hielt er sich auch streng an das Versprechen, das er Richelieu gegeben hatte, verfuhr mild mit den Katholiken und gewährleistetete volle Religionsfreiheit. Im Frühjahre 1632 wandte er sich nach Süddeutschland, um dann in Bayern einzufallen. Tilly, der sich von seinen Wunden erholt und sein Heer wieder ergänzt hatte, ver- wehrte ihm den Übergang über den angeschwollenen Lech. Seine Verschanzungen schienen selbst den schwedischen Feldherren uneinnehmbar zusein, weshalb sie von einem Angriffe abrieten. Doch der König ent-gegnete: „Sollten wir, die wir über Oder, Elbe und Rhein, ja über die Ostfee gegangen sind, nun verzagt stehen bleiben vor einem so kleinen Flusse?" Mitten im Schlachtendonner bauten die Schweden unbemerkt eine Brücke, drangen mutig über den Lech und warfen Tillys Truppen aus den starken Verschanzungen. Als sich Tilly an der Spitze seiner bewährtesten Kerntruppe dem vordringenden Feinde entgegenstellte, zer-
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