Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuzeit - S. 140

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 140 — schmetterte ihm eine dreipfündige Kugel den Oberschenkels sodaß er mich drei Wochen seinen Wunden erlag. Sterbend sagte er noch: Wahret mir Regensburg tvofil, sonst stehen Kurhut und Kaiserkrone ans dem Spiel." «Mit ihm verlor die Liga ihren bewährtesten und tüchtigsten .Heerführer _ und Maximilian seinen treuesten Diener. Maximilian zog sich mit seinem geschlagenen Heere nach Ingolstadt, seiner stärksten Festung zurück. Da Gustav Adolf nun in Bayern eindrang, bot ihm Maximilian Frieden an; doch lehnte er diesen mit folgenden Worten ab: „Ich kenne den Herzog von Bayern und seine Pfaffen. Auf sie ist kein Ver- laß." Nachdem er in Augsburg den evangelischen Gottesdienst wieder hergestellt hatte, rückte er vor München, das sich ohne Widerstand ergab. Er lehnte das Ansinnen ab, an der Hauptstadt des größten Feindes der Evangelischen Magdeburgs Zerstörung zu rächen und begnügte sich mit einer hohen Geldbuße. Man verriet ihm 140 vergrabene Kanonen. «Lasset die Toten auferstehen," sprach er und ließ sie ausgraben. In dem Lause dieser Kanonen fand man noch 30 000 Dukaten und viele andere Kostbarkeiten versteckt. Leider gelang es ihm nicht, das feste Ingolstadt, wohin sich Maximilian zurückgezogen hatte, einzunehmen. Dies hinderte ihn, sogleich nach Österreich vorzurücken und dem Kaiser Ferdinand Ii. in seiner Hosburg zu Wien einen Besuch abzustatten; die Sachsen hatten nach der Schlacht von Breitenfeld den größten Teil von Böhmen und auch Prag erobert. So war also in der That der Kaiser in seinen Erblanden bort dem Schneekönige, dem kleinen Feindel, bedroht. 8. Wie Wallenftein abermals zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee ernannt wurde. In seiner Not und Bedrängnis wandte sich der Kaiser an Wallenstein, denn zu ihm hegte er das Vertrauen, daß er dem Könige von Schweden die Spitze bieten könnte. Obgleich Wallenstein seit seiner Absetzung den Zeitpunkt, wo man seiner dringend bedurfte, sehnlichst erwartet hatte, so gab er sich doch den Anschein, als ob ihm nichts daran gelegen wäre, den Oberbesehl wieder zu erhalten. Wiederholt mußte ihn der Kaiser dringend darum bitten lassen, ehe er sich bereit finden ließ, ein Heer anzuwerben. In kurzer Zeit standen dann auch wirklich 40000 Mann unter den Waffen, denn Wallensteins Ruhm hatte noch dieselbe Anziehungskraft wie früher. Obgleich er wußte, daß dieses Heer nur unter seinem Befehle dienen sollte, so ließ er doch dem Kaiser sagen, das Heer sei beisammen, er möge nun demselben einen Feldherrn schicken. So mußte ihn jetzt der Kaiser von neuem wiederholt bitten, doch auch den Oberbefehl über das Heer zu übernehmen. Endlich that er es. Doch stellte er dem Kaiser Bedingungen, wie sie noch nie ein General Zu stellen gewagt hatte und die ihm eine fast kaiserliche Gewalt einräumten. Er erhielt den unumschränkten Oberbefehl über alle Armeen des Kaisers und unbegrenzte Vollmacht, die Soldaten zu belohnen oder
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer