Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuzeit - S. 235

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 235 — 8. Friedrichs Sieg bei Hohenfriedberg. Mit 80000 Mann kaiserlicher Hilfsvölker brach er 1744 auf und fiel in drei Heeressäulen in Böhmen ein. Daselbst vereinigten sie sich, rückten vor Prag und eroberten es nach kurzer Belagerung. Bald darnach zog jedoch ein starkes österreichisches Heer heran, so daß er sich nach Schlesien zurückziehen mußte, um daselbst die Winterquartiere zu beziehen. Während des Winters folgten ihm auch die Österreicher und besetzten einen großen Teil des Landes. Unterdessen starb der Kaiser und Bayern schloß Frieden mit Maria Theresia. So stand Friedrich ganz allein der gewaltigen Macht Österreichs gegenüber. Er befand sich beinahe in so großer Bedrängnis wie Maria Theresia im Jahre 1740.-Dennoch verzagte er nicht, sondern war willens, entweder alles zu behaupten oder alles zu verlieren; er sagte: „Ich werde Schlesien verteidigen bis aus den Tod so gut wie Brandenburg. Muß ich untergehen, so sei es mit Ruhm und mit dem Schwerte in der Hand!" Dies entsprach ganz seinem Wahlspruche: „Für den Ruhm und das Vaterland!" Im Frühlinge des Jahres 1745 rückten ihm gegen 90000 Österreicher und Sachsen entgegen und rechneten sicher aus den Sieg. Friedrich nahm bei Hohenfriedberg, südlich von Liegnitz, eine vorteilhafte Stellung ein und griff beherzt den Feind an. Die Reiterei eröffnete den Kampf und jagte die Sachsen in die Flucht. Nach mutigem Ringen wurden dann auch die Österreicher geworfen. Um 8 Uhr morgens war die Schlacht schon entschieden. Etwa 5000 Feinde bedeckten die Walstatt, gegen 8000 Mann gerieten in Gefangenschaft, zahlreiche Fahnen und Geschütze in die Hände des kühnen Siegers. Einzelne Regimenter hatten Wunder der Tapferkeit verrichtet. So hatte ein einziges Dragonerregiment binnen einer Stunde 20 Bataillone feindlichen Fußvolkes geworfen und 66 Fahnen erbeutet. Durch diesen glänzenden Sieg kam Friedrich Ii. wieder in den vollen Besitz Schlesiens, denn die geschlagenen Österreicher suchten in Böhmen Schutz. England riet jetzt zum Frieden, aber Maria Theresia erklärte trotzig: „Lieber will ich den Rock vom Leibe als Schlesien verlieren!" So tobte der zweite schlesische Krieg auch nach der Schlacht bei Hohenfriedberg weiter. 9. Die Schlachten bei Sorr und Kesselsdorf. Nachdem Friedrich ganz Schlesien in den Händen hatte, drang er . in Böhmen ein; doch fehlte es auch dieses Mal wie schon vorher an Nahrungsmitteln. Um jede Zufuhr entbrannte ein Kampf; man erhielt sein Brot nur mit dem Schwerte in der Faust. Dies erschwerte den Feldzug ungemein. Bei Sorr ward Friedrich von den Österreichern mit überlegenen Streitkräften angegriffen; trotzdem heftete er den Sieg an seine Waffen. Während er sich nach Schlesien begab, drangen die Österreicher nach Sachsen vor, um in die Mark Brandenburg einzufallen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer