Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuzeit - S. 311

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 311 — 4. Österreichs Krieg im Jahre 1809» Der tavsere Kampf der Spanier um ihre Freiheit weckte auch in Deutschland den Haß gegen den übermütigen Zertreter und Vernichter bei- deutschen Freiheit. Überall gärte es. Da entschloß sich der Kaiser von Österreich, noch einmal das Schlachtenglück zu versuchen. Leider mußte er deu Kamps allein wagen. Rußland war mit Napoleon verbündet. Preußen hatte sich von seiner schweren Niederlage noch nicht erholt. Die Rheinbundfürsten stritten natürlich getreulich für Napoleon, den angeblichen Beschützer von Deutschlands Wohl und Freiheit. Mit einem stattlichen Heere drangen die Österreicher unter ihrem trefflichen Führer, dem Erzherzoge Karl, in Bayern ein. Rasch eilte ihtn Napoleon aus Spanien entgegen. Die Österreicher mußten sich hinter Wien zurückziehen. Siegesstolz zog der Kaiser in Wien ein. Bei Aspern aber schlug ihn der kühne Erzherzog Karl in einer zweitägigen Schlacht zurück. Zum ersten Male hatte das Kriegsglück den gewaltigen Schlachtenlenker im Stiche gelassen. Lauter Jubel durchbrauste die österreichischen und deutschen Lande; aber leider ließ man dem geschlagenen Napoleon Zeit, bedeutende Verstärkungen heranzuziehen. Mit Übermacht griff er nun den Sieger von Aspern bei dem Dorfe Wagram an. Mit großer Zähigkeit ward auf beiden Seiten gefochten. Je 20000 Mann bedeckten die zertretenen Getreidefelder. Kalt blieb Napolon ob solch schrecklichen Unglücks. Was kümmerte ihn der Tod von Tausenden und Abertausenden, wenn er nur seinen Ehrgeiz nud seine Herrschgier befriedigen konnte. Der verzweifelnde Kaiser Franz sah ein, daß alles weitere Blutvergießen nutzlos sei und schloß mit Napoleon 1809 zu Wien Frieden. Darin trat er Salzburg ait Bayern, Jllyrien an Frankreich und Galizien teils an Rußland und teils an das Herzogtum Warschau ab; im ganzen verlor er etwa 2000 Quadratmeilen mit mehr als 3 Millionen Einwohnern. So stürzte dieser erste mißglückte Befreiungsversuch das Land nur noch in tieferes Elend. 5. Andreas Hofer, der brave Tiroler. Das herrliche Bergland Tirol war 1805 im Frieden zu Preßburg <m Baiern gekommen. Nur mit dem größten Widerwillen ertrugen die Tiroler das Joch der Fremdherrschaft, denn ihre Treue und anhängliche Liebe zum angestammten Herrfcherhaufe erlosch nicht auf den Wink des lieblosen korsischen Machthabers. Als nun Österreich sich gegen Napoleon erhob, da griffen auch die tapfern, schießkundigen Söhne des Gebirges begeistert für das Haus Habsburg zu den Waffen und vereinten sich mit den heranrückenden österreichischen Scharen. An die Spitze der Tiroler Freischaren stellte sich Andreas Hoser, der Sandwirt von Passeier. So groß seine Körpergestalt war, so groß war sein Mut, seine Tapferkeit und fein Ansehen bei seinen Landsleuten. Wie ein rasender Fönsturm
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer