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1. Neuzeit - S. 354

1897 - Leipzig : Wunderlich
bürdeten bestärkten ihn in seinem thörichten Wahne, indem sie ihm eine kleine Heeresabteilung nachsandten. Mit der Hauptmacht aber rückten sie geradeswegs auf Paris los. Blücher erstürmte den Montmartre und pflanzte auf diesem Berge seine Geschütze auf, um das verhaßte Nest zu beschießen. Da öffnete die bedrängte Stadt die Thore. Am 31. März 1814 hielten die verbündeten Herrscher ihren Einzug in die stolze Hauptstadt, die seit Jahrhunderten keinen Feind in ihren Thoren gesehen hatte. Mit wehen-den Tüchern, Blumen und Hurra begrüßten die wankelmütigen feigen Pariser die sieggekrönten Herrscher und rühmten sie als die Befreier vom Joche des Tyrannen. Zu spät erkannte Napoleon seinen Irrtum. Er wollte umkehren und Paris mit Gewalt nehmen, doch verweigerten ihm seine Feldherren den Gehorsam. So war Napoleon vollständig geschlagen. 3. Napoleons Absetzung und Verbannnng. Die verbündeten Herrscher weigerten sich, mit Napoleon Frieden zu schließen. Da setzte ihn der Senat ab. Wohl oder übel mußte der gestürzte Napoleon die Abdankungsurkunde unterzeichnen. Man ließ ihm die fürstliche Würde und den fürstlichen Glanz und wies ihm die Insel Elba an der Westküste Italiens als selbständiges Fürstentum an nebst 2 Millionen Franken jährlicher Einkünfte. Außerdem war ihm gestattet, einen Teil seiner treuen Garde um sich zu halten. Rührenden Abschied nahm er nun von seinen kriegerprobten Garden, die wie Kinder schluchzten und weinten; dann fuhr er nach der Südküste Frankreichs, verfolgt von den Lästerungen desselben Volkes, das ihn in den Tagen des Glücks in den Himmel gehoben hatte. Den französischen Königsthron bestieg ein Bruder Ludwigs Xvi., dessen Haupt 1793 auf dem Blutgerüst gefallen war. Mit ihm schlossen die verbündeten Herrscher den ersten Pariser Frieden. Überaus milde waren die Bedingungen desselben, und es bewahrheitete sich Blüchers Befürchtung, daß die Federfuchser das wieder verderben würden, was das Schwert gut gemacht hatte. Frankreich brauchte weder Kriegskosten zu bezahlen noch die geraubten Kunftfchntze herauszugeben; nur die Siegesgöttin vom Brandenburger Thore nahmen die Preußen wieder mit. Man beschränkte es in der Hauptsache auf die Grenzen, die es im Jahre 1792 gehabt hatte. Über diese Nachgiebigkeit und Großmut murrten zwar viele Deutsche, doch war leider nichts mehr zu ändern. Aber dankbar hat sich Frankreich für diese Gnade nie erwiesen. 4. Napoleons Rückkehr von Elba» Napoleon, der ruhelose Eroberer und gewissenlose Völkerbedrücker, war nicht gesonnen, sein vielbewegtes rühm- und thatenreiches Leben in gleichförmiger Unthätigfeit auf Elba zu beschließen. Vielmehr harrte er sehnsüchtig auf den günstigen Augenblick seiner Rückkehr nach Frankreich
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