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1. Neuzeit - S. 393

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 393 — Preußens!" Ich habe alles gethan, um Preußen die Lasten ltnb Dpfer eines Krieges zu ersparen; aber Österreich hat nicht gewollt. Sv sei es-denn. Wir müssen fechten um unsere Existenz, wir müssen in einen Kampf auf Leben und Tod gehen." Gewiß war der Kampf nicht leicht;, denn auf Österreichs Seite standen Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Hessen-Nassau, Hannover, Kurhessen, Frankfurt am Main, und Sachsen. Zu Preußen hielten nur die kleinen Staaten Mecklenburg, Oldenburg, die Hansastädte und die thüringischen Länder. Außerdem hatte Bismarck ein Bündnis mit Italien geschlossen, denn dieses hoffte,, dadurch Venetien zu erwerben. So war zwar Österreich gezwungen, seine Heeresmacht zu teilen, aber auch Preußen mußte seine Truppen, zerteilen, da die Feinde von mehreren Seiten ins Land einrücken konnten. Es gab drei Kriegsschauplätze, nämlich in Norddeutschland, in Süddeutschland und in Böhmen. Wiederum hatte Moltke den Feldzugsplarr in meisterhafter Weise entworfen, und da die Heere schon vor der Kriegserklärung schlagfertig dastanden, so folgte nach derselben Schlag aus Schlag. 3. Der Krieg in Norddeutschland. Ehe Preußen die norddeutschen Staaten Hannover, Sachsen, Kurhessen und Nassau mit Krieg überzog, bot es ihnen nochmals die Hand' des Friedens an, indem es sie aufforderte, zu entwaffnen und parteilos zu bleiben und sich der neuen Bundesverfassung anzuschließen. Alle lehnten indes dies ab. Mit Blitzesschnelle rückten nun die preußischen Truppen in diesen Ländern ein und bemächtigten sich derselben binnen wenigen Tagen säst ohne Schwertstreich. Der König von Sachsen wandte sich samt seinem Heere nach Böhmen, um sich daselbst mit den Österreichern zu vereinigen. Der Kurfürst von Hessen ward in Wilhelmshohe gefangen genommen und nach Stettin gebracht. Nur mit Hannover kam es zu einem ernsten Kampfe. Der blinde König Georg von Hannover suchte sich mit seiner Armee nach Bayern durchzuschlagen; er wurde jedoch bei Langensalza festgehalten. Noch einmal ließ ihm Wilhelm I. die Friedenshand anbieten; aber ohne Erfolg. Nun umzingelten die Preußen, die sich unterdessen verstärkt hatten, den König sqmt seinem Heere und zwangen ihn, die Waffen zu strecken. Es war dies höchst schmerzlich für die Hannoveraner, da sie erst zwei Tage zuvor durch den Sieg über die Preußen, welche freilich in der Minderzahl gewesen waren, ihren alten Waffenruhm bewährt hatten. Der König durfte nicht wieder in sein Land zurückkehren, und so war mit ihm der Stern des uralten Welfengeschlechtes erloschen. So war binnen zwei Wochen der Feldzug in Norddeutfchland zu Gunsten der Preußen beendet.
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