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1. Neuzeit - S. 394

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 394 — 4. Der Einmarsch in Böhmen. Der Hauptgegner war Österreich. Daher ließ auch Preußen seine Hauptmacht gegen Österreich vorrücken. Nach Moltkes Plan sollte in Böhmen die Entscheidung fallen. In drei mächtigen Heeressäulen zogen die preußischen Truppen nach Böhmen, wo schon Friedrich der Große so manchen blutigen Strauß mit den Österreichern gekämpft hatte. Die erste Armee stand unter dem Prinzen Friedrich Karl, dessen Wahlspruch lautete: „Lasset eure Herzen zu Gott und eure Fäuste auf den Feind schlagen!" Von Görlitz aus zog er über Zittau nach Böhmen. Die zweite Armee führte der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen. Sie wand sich durch die Gebirgspässe des Waldenburger und Glatzer Berglandes hindurch und fiel dann ins Böhmerland ein. Der dritte Heerhanfen hieß die Elbarmee, weil er zumeist an der Elbe aufwärts zog. Insgesamt betrugen die preußischen Streitkräfte etwa 275000 Mann. Ihnen standen fast ebensoviel Österreicher und Sachsen gegenüber unter dem Oberbefehle des tüchtigen Feldzengmeisters Bene-dek. Mit unerwarteter Schnelligkeit, mit „affenartiger" Geschwindigkeit überstiegen die Preußen die steilen Gebirgspfade und erzwangen den Einmarsch in Böhmen. Die erste und dritte Armee vereinigten sich zuerst und errangen dann bei Münchengrätz und Gitschin Siege über die Österreicher, welche sich in wilder Unordnung zurückziehen mußten. Das zweite Heer unter dem Kronprinzen focht siegreich sowohl bei Nachod als bei Skalitz und trieb die Österreicher auch hier vor sich her. Dadurch war es auch dieser Armee möglich gemacht, sich mit den beiden andern Heeressäulen zu vereinigen. 5. Die Entscheidungsschlacht bei Königgrätz. Benedek hatte bei Königgrätz sich ein vorteilhaftes Schlachtfeld erwählt. Sein Heer stand hinter einem kleinen Nebenflüsse der Elbe, der hier sumpfige und schwer gangbare Ufer bildet. Auf den Höhen waren die zahlreichen (600) Feuerschlünde aufgefahren. Die Bäume an den Waldrändern waren umgehauen, damit sie dem Fußvolke als Brustwehr dienten. Trotzdem der Kronprinz mit dem zweiten Heere erst gegen Mittag auf dem Walplatze erscheinen konnte, befahl der König schon am Morgen des 3. Juli den Angriff. Mit staunenswerter Todesverachtung rückten die Truppen der dritten Armee durch den Wald und das nasse Feld gegen die Österreicher vor. Trotz des entsetzlichen Feuers überschritten sie bei Sadowa den kleinen Fluß und erkämpften Schritt für Schritt den Boden. Schaurig war der Streit in dem Walde von Sadowa, denn die österreichischen Geschosse schlugen mächtige Äste von den Bäumen und rissen sogar starke Bäume krachend entzwei. Mit größtem Heldenmute harrten sie in der schwierigen Stellung. Von Stunde zu Stunde wuchs die Gefahr. Gegen Mittag stand die Schlacht. Aller Augen'
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