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1. Neuzeit - S. 462

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 462 — Daneben zeigen sich auch Übelstände, z. B. a. Die Maschinen machen zahlreiche Männerhände entbehrlich und verleiten dazu, die Männerarbeit oft durch Frauenarbeit zu ersetzen. b. Die Arbeit an der Maschine ist oft anstrengender und geisttötender als die Handarbeit, weil sie gar keine Abwechslung gestattet. o. Die Maschinenanwendung begünstigte das ungesunde Wachstum mancher Fabrikstädte und verleitete viele Leute vom Lande, ihren gesunden Beruf mit der ungesunden, aber etwas mehr lohnenden Fabrikarbeit zu vertauschen. Durch die Arbeiterschutzgesetzgebung werden diese Übelstände soviel als möglich eingeschränkt. 9. Der Handel. a. Geschichte des Handels. Schon in den ältesten Zeiten hatte der eine Überfluß an gewissen Gütern, woran der andere Mangel litt. Ein Hirte besaß vielleicht mehr Zelte, als er brauchte, der andere dagegen mehr Waffen und Kleidungsstücke, als er nötig hatte. Daher tauschten sie ihre Güter aus. Dabei mußten sie den Wert ihrer Sachen bestimmen, damit keiner beim Tausche zu schlecht weg kam. Die Hirtenvölker bestimmten, wie z. B. noch die alten Deutschen, den Wert nach dem Vieh. Die Lateiner bildeten sogar aus dem Worte Vieh pecus durch Ableitung das Wort Geld, nämlich pecunia. Heute noch sagen die Kirgisen, dies gilt so viel Pferde oder so viel Schafe. Die Jägerstämme berechneten den Wert nach Biber-, Marder-und anderen Fellen. Es heißt also: Diese Ware kostet so viel Biberfelle, jene so viel. In Afrika bemessen manche Negerstämme den Wert einer Ware nach Salz, anderwärts nach Muscheln, Korallen und der- gleichen. Dies blieb nicht immer so; denn man sah ein, daß der Tauschhandel sehr unvollkommen war. Als man die Metalle kennen lernte, benutzte man sie als Wertmesser. In Sparta wählte man hierzu das Eisen; allgemeiner aber gebrauchte man Silber und Gold dazu, weil diese edeln Metalle sich mehr dazu eigneten, denn sie nutzen sich nur wenig durch den Gebrauch ab, widerstehen den äußern Einflüssen am besten, sind leicht erkennbar an Farbe, Gewicht und Klang und kommen in genügender, aber nicht zu großer Menge vor, lassen sich zwar leicht bearbeiten und formen, doch nicht von jedem, so daß das Nachmachen und Falschmünzen des Geldes erschwert ist. Es hieß nun im Anfange, diese oder jene Ware kostet so viel Silber, indem man das Gewicht sagte. Darnach wog man das betreffende Gewicht Silber ab. Der Empfänger mußte nun darauf sehen, daß das Gewicht richtig und das Silber rein war. Das war immer noch sehr umständlich und unbequem. Daher prägten manche Staaten Geldmünzen, wie z. B. die Perser und Phönizier, d. h. sie wogen eine gewisse Menge Silber ab, gaben dem-
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