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1. Urzeit und Mittelalter - S. 20

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 20 — fonftigen 83orrat§ljäufer ftanben 5m: ©eite be§ 223ol)ngebäube§. 2lud) pflegten die $>eutfd)en £öl)Ien in die @rbe §u graben und fte oben mit Sdihtger §u bebeden. $n ftüdjtete man bei ftrenger Sßinterfälte ober toerbarg in iljnen Wofjl aud) die foftbaren gelbfrücfjte. Sdttrd) bte £jau§tl)üre gelangte man fofort in ba§ innere der Ssofjnljalle. @ie beftanb au§ einem einzigen Raunte, der bi§ an ba§ 2)ad) reichte. Slnftatt der fielen gab e§ nur feftgetretene (£rbe gteid^ dem (Sftricf) in <Sd)emtentennen. !yn frer Sftitte der |jahe lag ein mächtiger ©tein, der in der Stritte etwa§ au§geljölt War. ©r biente al§ §erb und war der (Sfjrenplatj der grau. <5)a§ ^erbfeuer burfte nie auggeljen, noeil e§ feljr fd)Wierig tr»ar, burcf) Reiben garter ^joljer geuer gu ent^ünben. Über dem £jerbe f)ing ein großer Reffet, in dem die ^jau§frau die ©peifen bereitete. ®er Üiaud) 50g burcf) einen berfdjltefjs baren 9?aud)fang au§ Söretteru ab, in meinem man audj ba§ gleifdj räuberte. ®en Sbänben entlang Waren |jol§bänfe angebracht; bor ifjnen ftanben ro^gejimmerte £tfd)e, an benen jeber §au§genoffe feinen be= ftimmten ?ßta^ Ijatte. 9ll§ Säger bienten gegerbte Stierljäute, befottbers S3ärenf)äute. 5. 3)ie ^tattbc der ©ermatten» (£§ gab bet den atten ©ermanen brei (Stäube, der ©tanb der freien, den der porigen ober ^albfreien (Siten) und den der Seib* eigenen ober ©flaben, ©djalfe, Knechte. ®ie Seibeigenen befaßen garnid)t§, sie gehörten mit ifjrern Seibe iijren 33eft|ern. 9flan fonnte sie wie eine Ssare faufen und berfaufen; tljr £jerr burfte sie mit Arbeiten bebrüden, burfte fte gültigen, mifc Ijanbeln, ja fogar töten, ©od) Würben sie im allgemeinen gut und toie £au§genoffen milb beljanbelt; benn e£ lag dem ©flabenbefi|jer meifiens toiel baran, bafj die Seibeigenen, fein wertboßfter Söefi^, nid)t ©djaben litten. ®en Seibeigenen gab der |jerr \t eine leibeigene grau, und iljre Kiitber waren ebenfalls unfrei, fo bafj sie der §err, wenn e§ tljm be= liebte, berfaufen fonnte. ßu Seibeigenen machte man die Kriegsgefangenen und die, welche im ©piele iljre greiljeit berloren Ratten. ®ie porigen waren Ijalbfrei, benn sie gehörten nidjt einem be= ftimmten Söefi^er, aber fte waren bod) an ba§ ©tüd Sanb, ba§ fte be* bauten, an die (Scholle gebunben. 9?ur mit dem Söoben Wed}fetten sie tl)ren §errn. (Sie befaßen fein ©runbeigentum und bewirtfdjafteten die iljnen überwiefenen gelber gegen einen ßin§ an Ssielj, betreibe und anberen grüßten, ober fte mufjten dem ©runbljerrn £anb= und Spanns bienfte leiften. 2senn sie ftdj burd) gleifj und ©parfamfeit genug er= Worben Ratten, fo fonnten sie fid) bamit frei faufen. $n grieben§jettett gefcfjal) die§ nur fetten, Woljl aber in fcfjweren Krieg§§eiten, wenn e§ an Kriegern fehlte. Sdie greien waren die ©runbbefifcer (20iobbefi|er); sie bilbeten bag eigentliche Ssolf. 91ur sie burften Söaffen tragen, in den Krieg
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