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1. Urzeit und Mittelalter - S. 21

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 21 — gieren und an allen Sberfammlungen teilnehmen. ®a§ lange ungefcfjorene Haupthaar war ihr ©djmucf, den die Unfreien nidjt tragen burften. (£§ gab ©emeinfreie und (Sbelinge (Slbelige). £>ie (Sbelinge waren reifer und angelegener al§ die gewöhnlichen freien. 6. ^cfrfjäftigmtg. ®ie 93efct)äftigung der ©ermanen ^tng gang und gar toom ©tanbe berfet6en ab. ®ie £eibeigenen und porigen mußten faft alle 5lrbeiten tierricf)ten. ©ie Bebauten den Stcfer und Betrieben die S3ieh= guc§t. 9zeue§ Slcferlanb gewannen sie burc§ üftieberbrennen be§ 2salbe§. Sjcit einem ^jafenpfluge, der au§ einem gefrümmten Sßaumafte und einer ©ifen= ober ©teinfpi^e Beftanb, riffen sie notbürftig den garten 23oben auf, um dann den ©amen auf den ungebüngten Söoben gu ftreuen. (S§ Würbe ater nur ein Seil der gelbmarf fteßaut, der anbere Blieb Bracl) liegen und biente al§ ©emeinbeweibe für ba§ Ssie1^. $)er Ssie^»§ucf)t Wibmete man größere (Sorgfalt al§ dem 91ceerbau; benn gasreiche Üiinber und ©cfjafe Bilbeten den lüften und liebften Reichtum der (Germanen, ba sie ja notf) nidfjt lange gubor reine§ |jirtenleben geführt Ratten. Slucl) die meiften t)äu§Iic§en Slrbeiten mußten die Seibeigenen Perrichten. ©ie gerrieben gwifcfjen gwei ©teinen ©erfte und ^jafer gu Sote^l und öerfertigten audj die nötigen (Geräte, benn e§ gaß nodj feine Befonberen ^janbwerfer. S3ei biefen Arbeiten Ralfen iljnen nur die frieg§= unfähigen ©reife fowie die grauen und Üujäbchen. S)iefe hatten aufjerbem gu fpinnen, gu weben und die Kleiber gu machen, t^önerne ©efäfje ^erjuftelleu, die Sftahlgeüen gu Bereiten, Butter und ®äfe gu madjen, S3ier gu Brauen und den Beraufctjenben Sdiet au§ §onig und Sebaffer gu Bereiten. Sdie freien öerad^teten die Slrbeit be§ 21cferbaue§ und der 33ie^= gud}t. 51m Üebften gingen sie auf die 3>agb. Üdftt Sßfeil und Söogen und mit dem ©peere burchftreiften sie die Ssälber, um allerlei Sbilbpret gu erlegen; aud) an die gefährlichen Siere, wie 93ären, Sbolfe, ©lentiere, Sluerochfen, @Ber u. f. w. wagten sie fidfj. &§ fehlte babei oft nicht an Ssunben, benn die ©ermanen hatten ja nichts weiter al§ Iräftige Slrme und einen ftarlen ©peer, ©ewanbtljeit und Sapferfeit, um die liefen be§ Ssalbe§ gu erlegen, ^e mehr Sbunben sie h^rbet erhielten und je ftanbhafter sie biefe ertrugen, befto höher flieg ihr Sruhrn. ©ie fangen: grifcf) und freubig fei der greien ©ohn und fiihn im ®ampf. 9j?utig mufj der 9j?ann fein und heiter Bi§ gum £obe§tag! üöiit eben folder ßuft gogen sie in den ®rieg, an dem nur die greien teilnehmen burften; e§ bünfte ihnen eine§ greien unwürbig, mit ©chweifj gu erwerben, im ©chweifje be§ 21ngefid)te§ gu erarbeiten, wa§ man mit 93lut erlaufen fonnte. ©ab e§ einmal in einer ©emeinbe ober in einem ©aue lange 3^it feinen &'rieg, fo gogen ©d^aren junger Krieger freiwillig gu den ©tämmen, die gerabe einen ®rieg führten. Mitunter fammelten sie fief) audj um einen gürften, der mit ihnen dann auf gut
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