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1. Urzeit und Mittelalter - S. 52

1896 - Leipzig : Wunderlich
!eitnt einen unfidf)tßaren, allmächtigen, allgütigen nnb reinen ®ott, Wäl)renb ba§ ^eibentum Diele ©ötter und (Göttinnen lennt, die fämtltdj mit menjdjtidjjen Saftern und (Sd)Wäd)en Behaftet finb. Ssiele Reiben fa^en aud) die ^infnttigfeit itjrer Religion ein; sie glaubten nidjt meljr an die ©ötter ifjrer Ssäter, fetten fid) nicf)t me^r an die ©ebote i§rer ©ötter, fonbern führten ein Seben boh ©enufefudit und (Schwelgerei. £ro£ if)re§ Unglauben§ aber waren sie dem Siberglauben umjomeljr er= geben. (So rutfdjte ©äfar, der (Mien erobert ^atte, auf den ®nien die (Stufen be§ Supitertempefe fjinauf, al§ er feinen ©iegesein^ug ge= galten tjatte, bamü die Götter il)m nic£)t au§ Sfcib Unglücf fenben follten. äftan bertietf fid) auf ba§ 2o§, auf Sraum= und ©ternbeuterei, auf ®eifterbefd)Wörungen, man artete auf den Ssogexftug und auf die ßu!= fungen der (Singeroeibe von den geopferten Vieren und auf anbere Sirten der Ssaljrfagung. <So !am e§, bafe ebte und gebubete Reiben über ifjre ®ötterberel)rung Rotteten, ia, felbft ^ßriefter Iahten, wenn sie fid) auf der ©tra^e ßegegneten, über die ©ummljeit be§ S3olfe§ und über die Sfwrfjeit beffen, ma§ sie traten. $>a§ £eibentum mar alt und morfd) geworben, e§ fonnte alfo auf die ®auer nid)t dem Slnfturme einer jungen, fräftigen und leßen§fäfjigen Religion roiberftefjen. b. $urd) die Entartung be§ |jeibenglauben§ warb in jebem jur grömmigfeit und £ugenb t)inneigenben ®emiite die <Sel)nfud)t nadj einer Beffern, magren und Beglücfenben ©otte§berel)rung wad)gerufen. Sstrflic^ feinten fid) biete nad) dem fräftigen £alt einer reinen Religion. _ (Sie alle ergriffen mit greuben die neue, frofje 33otfdjaft von der (Srlöfung au§ der ®ned)tfd)aft der (Sünbe und be§ @lenb§. c. $ie erften (Sfjriften geidjneten fice) burd) untabligen Seben§= Wanbel, burd) ^einfjeit der Sitten und 93eruf§treue au§. 93ei i^nen Warb die ©Ije fettig gehalten; Bei iljnen waren nicf)t ©Ijefdjeibungen unter nichtigen Ssorwänben an der £age§orbnung. Sie Ratten eine Böbere Sluffaffung von der @§e, mie jener Körner, der fid) nur besmegen fcfeeiben liefe, weil feine grau ftd^ unbebecften $aupte§ auf die Strafe Begeben Ijatte, ober mie jener, der feine grau be^alb berftiefe, metl fte obne feine (Maubniä in§ Sljeater gegangen mar. ®ie ©giften arteten die grau als gleid)Bered)tigt dem Sftanne, weil sie mußten, bafe e§ bor (Sott nicf)t 2rann nod) Sseib, nid)t greie nod) Unfreie gäbe. So waren fte die leuc^tenben Ssorbilber djriftlidjer Sugenb, sie Ijatten nic|t Blofj golbene Sborte, fonbern aud) gute Saaten. ®ie§ ahe§ 5eigte jebem, der fef)en wollte, baft ba§ (Sljriftentum Wirllid) eine Sraft in fid) fdjliefjt, die Sttenfcben der Dhebrigfeit gemeiner ©efinnung ju entreißen. _ d ®er 5lu§Breitung be§ (S^riftentums !am ba§ grofee S^ömerreidg fefir *u flatten. Unge^inbert fonnten die djriftlid&en «ßrebiger von Drt m Drt, von Sanb §u Sanb gieren und lehren, §umal im Anfänge, afö ba§ (Sbriftentum noc| al§ alte, erlaubte Religion angefe^en würde, ^n römif^en Sseltreid^e fprad§ man aud) in allen teilen die griedjifctje
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