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1. Urzeit und Mittelalter - S. 94

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 94 — in Italien feraten lernen und. nach ®eutfcf)Ianb berpflangen fottte. ©o fam bas Kloftermefen von tgtypten über ^tatien ju uns, und §mar in der ©eftalt, die ihm ©enebift von 9?urfta gegeben hatte. b. Bauart der Ki oft er. Sebes Softer bitbete mit famt feinen dielen ©ebäuben ein 9ted)ted. $n der Tote besfetben befanb ficf) die Klofterfirche, bereu ©runbrifj eine freugförmige ©eftalt befafj. Sin die Kirdfje reifsten fidj jaljlreidje 9?ebengebäube. Stuf der einen ©eite befanb fid) bas Sbo§n= und ©tf)lafhaus der Stföndje, fomie der ©peifefaal mit Küche, Kelterei und ©djreibftube. Sin einer ©de ftanb bas 2bafcf)= und Sbabe^aus. ©obann famen die berfdjtebenen Ssirtfchaftsgebäube’, mie (Stätte, «Scheunen, ©üdjerei, Brauerei, Sdzü^te, Küferei, ©aft£)äufer für frembe Sftönche und arme Sfteifenbe, Zäunte für die berfchiebenen £anb= merfer, ©erber, ©cfjufter, ©realer, @ifen= und ©olbfchmiebe, und aufjer= dem noc^ gmei ©chulen. $as gange Softer mar mit ^fa^Itoerf und ©raben ober aud) mit dauern, die von türmen überragt mürben, um= geben und glidfj fo einer fleinen ©tabt. Sitte biefe ©ebäube hatten die fleißigen 3ftönc|e felbft hergeftettt. ©in baufunbiger 3ftönd) hatte gubor die Slnlage eines berühmten Klofters erforfc^t und den $auri£ mit roter garbe auf gufammengenähte ^ergamentrotten gegeichnet. ttnterftüfct mürben sie nur von den porigen bes Klofters und den ummofjnenben dauern, die teils freimittig, teils gedrungen die nötigen Söauftoffe f)er= gufchafften. $n der üftähe bes Klofters lag meiftens eilt ®orf, moriit die hörigen Sanbleute roofjnten, und die S&urg eines Diitters, melier bas Softer 511 fd)ütjen gelobt §atte. Slm fdjönften mar die Kirche. Stnfangs freilich ftettte mau sie aus §o!g her, aber fpäter midien die einfachen, fchmudlofen ^olgbauten prächtigen und bauerhaften ©teinbauten, und ho§e Stürme, morin die ©loden untergebradjt maren, frönten bas ©otte§= fjaus. Söährenb man in den älteften ßeiten die genfteröffnungen nur mit $üd)ern berhing, fo mürben sie fpäter mit bunten ©Iasfd)eiben ge= giert. ®ie Kirche ftanb ftets in der Dichtung von Sbeften nach Often, bamit man beim «Beten bas ©efidjt nach Often manbte. gmei ©höre nahmen die gasreichen Kirchgänger auf. Sin den Pfeilern ftanben 'die aus ,£joig gefcf)ni£ten Söilbfäulen der ^eiligen. ^m ^intergrunbe der Kirche befanb sich der bergolbete Slltar, morauf ftets eine Campe ihr mattes Sicht ausfanbte. Über ihm aber hing menigftens in den reicheren Kirchen ein Kronleuchter. Unter ihm aber berbarg eine unterirbifche Kapelle (die Krypta) die mertbottften ©d^ä^e be§ Klofters, nämlich die gemeihten Slnbenfen, Seiber ober menigftens Knochen der Slpoftel und der Skärthrer. Sdiefe ©d)ä£e fib fo mistig, bafj sie in unftd^ern ßeiten gu affererft geborgen merben. Slufjer biefen hochwichtigen Slnbenfen befi^t die Kirche noch anbere, meld)e in den Smiquienfchreineit aufbemahrt merben und von meldjen S3onifatius und die übrigen ©laubensboten ftets einige auf ihren 83efehrungsreifen mit ftc§ führten. c. Stuf nähme ins Ki oft er. ®as Seben im Klofter galt als eine
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