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1. Urzeit und Mittelalter - S. 96

1896 - Leipzig : Wunderlich
-- 96 — bmtben ttmrbe. 51n den güßen trugen sie ©trümpfe und gebunbene ©d}u£)e. S3on allen biefen Sleibungsftücfen feefa^ jeber nur ba§ Sbecfyjel, und abgelegte mußten an bte 31rmen berfdjenft merben. d. ®a§ ßeben tm Slofter. Um ober furj nac§ 5d?itternacf)t mecfte bte Slofterglode die Stföndje au§ %em ©djlafe. £autlo§ be= gaben sie fid) barauf in§ ©otte§^nu§, um am 511tare, der von der emigen Sampe nur matt erleuchtet mar, die borgefdjriebenen Sortefungen, ©ebete und ©efänge nebft den Slntmorten unter der Seitung bes $antors>, be§ Ssorfängerg, §u beraten. ^ebe 2bod)e mußte der ^falter einmal burd)= ge [ungen merben. (Siebenmal be§ £age§ berfammelten fief) barum die nnermüblicfjen Sröndje ju den beftimmten ßeiten in der Sirdje. 23er bielleidjt auf Reifen ober megen Arbeiten außerljolb be§ Slofter§ mar, mußte menigften§ frtieenb die ©ebete ^erfagen. 9?ad) der erften 21nbad)t burften sie nicf)t mieber be§ ©djtafes pflegen, fonbent mußten bi§ gum Morgen lefen, Sßfalmen lernen ober bergleid)en t§un. 9?acf) der ^meiten ätforgenanbac^t riefen sie die ©locfen in den ®a= pi t elf a a 1. ©obalb der 31 bt mit feinem gefrüntmten ©tabe, bemgeidjen feiner Sbürbe, eintritt, mirb er Don den 9ftönd}en burd) 91ufftef)en und Sserneigen begrübt, benn iljm al§ dem unumfdjränlteit ©ebieter be§ &lofter§ finb alle Snfaffen 21cf)tung fdjulbig. 31uf einem ersten ©i£e läßt er fic^ nun nieber. Sieben if?m erfdjeint fein ©tellbertreter, der $rior (grüfjere) ober ^ropft ($orgefe£te), meldjer alle Übungen und Slrbeiteu der Üdjöndje leitet, ifpten die 33etd)te abnimmt und iljnen bet Sserge^en die 93ußen auferlegt. Slußer biefen l)öc§ften Slofterämtern gab e§ nod) niebere, mie §. 93., den Kämmerer ober Sleibermeifter, der für die Kleiber forgt, den ©djaijmeifter, dem die Sird)enfd)ä|je anbertraut finb, den Heller m ei ft er, dem alle Vorräte in Süd)e und Seiler anber= traut maren, den Pförtner, der am ©ingange faß und die 91nfunft der gremben dem 51bte melbete, den 9? obigen m ei ft er, der die Sluffidjt über die Neulinge fü|rte, den ©iedjenmeifter, bent die Dbfyut über ba§ &ranlen= §au§ anbertraut mar. ©ie alle Ratten fiel) int Sapitelfaale eingefunben. 9iun trat der Söüdjner bor und trug alltäglich die Sebenggefcfyichte eine§ ^eiligen bor. hierauf la§ er ein Kapitel au§ der Drbensregel bor, me§f)alb eben biefer O^anm Sapitelfaal genannt mürbe, ©obann der= fünbete er die ©trafen über die Sßergefyen, meld)e die 93rüber in der Dljrenbeidjte befannt Ijfltteh- gab ba Söarnungen, förperlid)e Süd)' tigungen, 21u§fd)Iießung bom gemeinfamen Stifd), born ©ebet u. f. m. Seiner burfte den ©träfliitg grüßen ober mit iijnt fpredjeit. Sr mußte fid) mä^renb be§ @ebet§ an der £f)ür auf die ßrrbe legen, fo daß i§n alle, die ^nflu§gingen, mit güßeit traten. 2113 fd)limmfte ©träfe galt die 21u§ftoßung au§ dem Slofter, die aber fpäter buri^ anbere grau= fante ©trafen erfe^t mürbe, inbem man fc^ulbige Sköncfje bienbete, der= ftümmelte, fte in beit ©eißelfamntern blutig fc^lug, ja fogar lebenbtg der grub. 2lber e§ gab aud) eifrige ^önc^e, die fid) freimilltg mit Seber'
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