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1. Urzeit und Mittelalter - S. 99

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Üdiittageffen gelten die ä)cönc§e eine jmeiftmibige ftiue Betrachtung, üer= richteten i|re ©ebete und arbeiteten roie am Vormittage, big sie i§r Säger auffucfjten. e. Regelt be3 Sttcficrmcfcns* ©rofjeit ©egen traben die ®Iöfter geftiftet. Üd?an legte sie gemö(jn= lief) in abgelegenen, unnrirtbaren ©egenben an. ®ie 9ftönd)e robeten nun die Sbälber au§ und üermanbetten die 33albmi(bni§ in frudjk bare§ 91cferlanb, triefen aufter dem Wcferbau Dbft= und Söeinbau, bämmten glüffe ein und machten fo ba§ Sanb erft urbar, bemo^nbar, und batb entftanben in ifjrer 9?äf)e üolfreii^e Dörfer und ©täbte. ©o tuaren die ®töfter oft die erften Stnfiebelungen in unmirtbaren ©egenbeit, sie üeranlafjten die @ntfte£)ung neuer Sütfiebelungen und beförderten den ^nbau ®eutfdjlanb§ in fyo£)em Sttafse. Ssiele Sßerbefferungcn be§ 5tc£er= und Dbftbaues lernten die $>eutfd)en erft von den fleißigen 9ttönd)en, die in den £(öftern ma^re äftufteranftalten für den ^eferbau errietet Ratten. 2>ie 93?önc^e fatten fic§ in die Softer begeben, um barin ein fromme§ und e|rbare§ Seben §u führen. mürben aucf) im Shtfange die Sugenben ed)t c|riftlic§en Seben§ eifrig gepffegt und geförbert. ©o bitbeten die Shöfter die Sßftegefiätten d)riftlic§er grömmigfeit und c^riftlicf)en 2banbel§. Sn den fölöftern mürben die ©eiftegergeugniffe früherer feiten, die mertbohen Sßüdjer au§ dem Altertum treu aufbematjrt; e§ mürbe die ©efcfyicf)te der ©egenmart aufgejeicfjnet; eä mürben die 2öiffenftf)aften jener 3c^t eifrig betrieben und manche @öf)ne üornebmer Eltern mit den notmenbigften ®enntniffen und gertig!eiten ausgerüstet und mattier toeife Ratgeber der Könige ist au§ den ®loftermauern ^erborgegangen. ©o |aben die 0öfter die 93ilbung be§ 33oife§ beförbert, Sn den Shöftern fanben and) biele fünfte eifrige pflege, 5. 35. die 99?ufif, die Malerei, 23ilbljauer= und Saufunft, au^erbem blühte ba= felbft manc§e§ ©emerbe. Sn den Shöftern fanben die ©inmoljner ©djufc, menn ein graufamer geinb i^re ©üter jerftörte; e§ genoffen ®ranfe Verpflegung, 2lrme Unterftü^ung; £itf§bebürftige 9?at und Veiftanb; in der ®Iofterfircf)e motjnten die 23emo§ner der benachbarten Drtfdjaften dem c^rifttic^eii ©ottesbienfte bei. @0 forgten die ®löfter für ba§ £>eil der ©eele und be§ £eibe§ der Vemo^ner, mit einem Üüborte, sie fjaben ftc^ grofje Sserbienfte um die S55o^tfaf;rt unferes Me§ ermorben, sie bitbeten für die früheren Beiten be§ 9jcitteiaiter§ den §ort und £erb c|riftlicf)en £eben§ und ®en!en§, die $ftanä= und ^flegeftätten öon Söiffenfcbaft, Smbitng, ßunft und ©emerbe. 7*
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