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1. Urzeit und Mittelalter - S. 106

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 106 — (3d)u£e be§ Sönigg, den sie fo oft burd) ©mpörungen tief berieft Ratten, anjubertrauen. ®a gelobte ihnen ß'arl der ©rofje auf ihre 53itte © traf loftgf eit, gemährte ihnen aud) ©eifein für ihre ©id)erheit und fc^icfte biefe fogleid) burd) einen ^ofbeamten 5u ihnen. 9kit dem £jof= beamten er)d)ienen nun die beiben ^per^öge in der Sßfalj ®arl§ und empfingen 785 iit Stttignt) die Saufe, wobei ®arl felbft die $atenfielle bertrat. gortan ^atte die tjartnäcfige Sreulofigfeit der ©achfen für einige $afjre ein (£nbe. üftur dann und mann famen nod) berein^elte Stufftänbe bor bi§ ^um ^a|re 803. ©chliefjlich berpflanjte ®arl biele Saufenbe von ©achfen au§ den ©egenben an der Unterelbe und liefj sie im granfenlanbe anfiebeln; hieran erinnern un§ noch §eute einzelne Diamen, die jener von den weggeführten ©achfen gegrünbeten Drtfc^aften, wie 93. ©adjfenljaufen bei granffurt am Sjjiain, ©achfenheim, ©ad)fen= berg u. a. ©0 reichte fein 9^eid) im Ujorben bi§ an die ©iber. h. 2öie ®arl der ©rofle in ©achfen feine ^errfdjaft und ba§ ©hriftentunt §u erhalten und §u befeftigen fudjte. S^ad^dem ®arl der (Srofäe den friegerifd6)en Söiberftanb der jähen ©achfen gebrodjen fiatte, lag ihm biel baran, bajj ba§, wa§ ba§ ©chwert in blutigem Gingen erworben hatte, nicht wieber berloren gehe. ®e§^alb errichtete er 93urgen im ©adjfenlanbe und legte fränfifcfye 93efa£ungen hinein. ®irdfjen und Älöfter lieft er erbauen, bamit von iljnen au§ ba§ (££)riften= tum fidj unter den ©acfjfen au§breite. ^rebiger und 9köncf)e §ogen in ©djaren nach dem unterjochten ©achfenlanbe und berfünbeteu bafelbft die cfyriftlidje Sehre. 3un9e ©achfen aber erhielten in den ®lofterfd)ulen Unterricht in der c^riftüd^en Glaubenslehre und in andern Sehrfächern. ®amit die Kirchen gut beauffid^tigt und geleitet werben fonnten, grünbete $arl 93i§tümer, fo in Smndjen, Dsnabrüdf, ^aberborn, Scrinben, Bremen, gerben, £jilbe§heim und |jalberftabt. Sdiefe 93ifd)of§fit5e erblühten fämtlid) fpäter 5u berühmten ©täbten. ®a jebode) die ©acfifen nicht von den heibnifchen (Gebräuchen und ©itten laffen wollten, fo erlief ®arl der ©rofte im !3ahre 785, al§ fidh Ssibufinb ^atte taufen laffen, ein ftrenge§ ©efe£ gegen die ©achfen, Welche nidjt dem ^eibentume entfagen wollten, um baburch ba§ ©hriftentum unter ihnen §u befeftigen und ihr ©ö|en= tum böhig ausgurotten. $>a die§ ®efe£ in Slbfdjnitte ober Kapitel §er= legt mar, fo nannte man e§ ®apitulare. ^n biefem he^Bt fo!genber= mafjen: aa. |jeilighaltung der Kirchen. follen alle Kirchen ©hrifti, welche in ©achfen gebaut und geweiht finb, nicht geringere, fonbern größere und ausgezeichnetere @hre haben, al§ nichtigen ©öfjenbilber sie genoffen haben. Sßenn jemanb feine 3uflucht w ^irceje nimmt, fo foil fidj niemanb unterfangen, ihn mit ©ewalt barau§ gu bertreiben, fonbern er möge grieben hflben, bi§ er der ®eridht§berfammlung sich ftetlen fann.
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