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1. Urzeit und Mittelalter - S. 125

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 125 — 23iet) und £olj Uit^ Sbciffer. ®ie ßeute follen immer neben den Söageit und Leitern ein!)ergeben, bamit feiner mein ©ebot übertrete. Saf? bir feine üftad)läffigfeit gu fd)ulben fommen, fo lieb bir unfere ©nabe ist. ©a fomit der ^eerbann eine feinere Söürbe für die freien ttmrbe, fo fugten fidj biete der Sßefjrpflidjt §u entjieljen. 5tber ®arl gab ftrenge ©efetje und trug den ©enbboten auf, forgfältig nad)§uforfd)en, ob jemanb fid) der Ssefjrpflicfjt bö§miihgermeife entzogen Ijabe. ®e§megen begaben fid) biele arme greie in ba§ ©d)u£red}t eine§ 9lbligen ober eines? $lofter§ ober einer föirdje, bamit sie nid)t mel)r dem fränfifdjen ^eer= banne angefjörten. 2ll§ 2et)en§leute bienten sie in dem 2e§en§|eere und mürben von i^ren Sef)en§^erren ausgerüftet und erhalten. ®arum der= bot audj ®arl der ©rofje, baft fid^ jemanb au§ biefen ©rünben dem Heerbanne entzog. Sdod) mürbe biefe§ Sserbot befonber§ unter feinen ü)Zad)folgern mifjadjtet, fo bafj die 3afjl &er freien ©auern immer mel)r fanf, mäf)renb die ßa^l der Sfteidjen und So^äd^tigen, der ©rof3gruitbbe= fitjer, meljr und mefjr gunaljm. 2. (»eilte fluge Sberttmltmtg be$ großen Sbetdjes. a. ®urd) ©augrafen. ®arl der ©rojje Ijob Me ^erjogtümer, meldje fdjon ju feiner $eit beftanben, auf, meil fid) die mächtigen §er= §öge, tüie $. $8. Stljaffilo, feiner Dbergemalt nidfjt immer mittig fügen mouten. Sdafür teilte er ba§ 9^ei(f) in ©aue ein. 2ln der ©pi£e eine§ jeben ©aue§ ftanb ein ©raf, b. fj. ©rauer, benn er naf)m $u ©rafen nur grauf)äuptige, erfahrne Männer. Sdiefe ©rafen Ijiefjen ©augrafen. gm grieben fjielt der ©augraf aller bierjefjn £age unter einer @icf)e auf ^eiliger ©tätte ©erid)t; iljm gitr ©eite ftanben die Sbeifijjer ober ©Söffen, meldje auf dem Sftid)terftu|le fijjenb ba§ Urteil fcfjöpfen Ralfen; den übrigen greien mar nur nod) ba§ 9ted)t be§ ftummen 3uf)ören§ der= blieben. 911§ ©trafen maren meiftens ©elbbufjen im ©ebraucf)e. Sftur auf den 9jlorb §odjgefteiiier Sßerfonen, der ©eiftlidjen, der |jerren und bei» ®aifer§, ftanb die Stobesftrafe. ®a bamal§ nod) öiele 9j?orbtl)aten borfamen, fo berful)r ®arl ftreng mit der 9tljnbung biefer 23erbred)en. ^eber Skörber mufjte fofort die borgefdjriebene ©üfjne leiften und ba§ Sse^rgelb bejahten. ®ie Sölutradje aber berbot ®arl ganj; be§megen beftimmte er aud), bafj jeber ba§ Sseljrgetb anneljmen muffte; mer fid) biefem Söefefjle miberfe^te, marb feine§ @rbteile§ beraubt. Slufjer den ©elb= und ütobe§ftrafen gab e§ nod) fjäufig üßerftümmelungen. ©o fcfjlug man ^alfcfjntüngern die redete §anb ab. porige mürben oft auc^ mit Stuten gefd)lagen. Serferftrafen manbte man nur feiten an, ba e§ an ©efängniffen und Qu^t^äufern mangelte, ba nur gumeilen die ®löfter al§ 3ll<^t|öufer benu^t mürben. ®rieg§§eiten bot der ©augraf den Heerbann feine© 33ejirf§ auf und befehligte i^n. b. ®urd^ Sftarfgrafen. ®ie Sänber an den ©rennen mürben fortmä^renb von geinben, den räuberifdjen Sdjauren, Slmaren, Sbenben,
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