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1. Urzeit und Mittelalter - S. 131

1896 - Leipzig : Wunderlich
- 131 — brachten iljin die Knaben von geringerer ^jerfunft die ifjrigen über affe (Srmartungen gut, die Dornefynien aber miefen gang leere und un= m't|e 28orte bor. ®arl rebete sie mie folgt an: ,,^a6t bielen ®anf, meine ©üfjne, daß ifjr meinen 58efef)I befolgt f)abt. Sßeftrebt eud) nun, die Ssohenbung ju erreichen, dann merbe idj end) gar f)errlid)e 23i§tiimer und Suöfter geben, und i§r merbet immer fjodjgeejjrt in meinen Singen fein." ®arauf manbte er fein Singeficfjt mit großem Unmillen 51t benen gu feiner Sinfen, erfd)ütterte ifjr ©emiffen mit flammenbem 33iicfe und fließ, me^r bonnernb al§ rebenb, biefe Ssorte gegen sie au§: „^jfyr $ocf)= geborenen, ifyr gürftenfö§ne, i§r jierlicf)en und Ijübfcfjen ^errdjen, die if>r eud) berlaßt auf eure Sibfunft und auf euren 9?eid)tum. ©egen meinen Sbefeljl §abt i§r die 23iffenfcf)aften bernaefyläffigt und die Qeit mit Spiel, 9?icf)t§t|un und eitlem £anb berbradjt." Sftad) biefer Sinrebe §ob er fein erhabenes £>aupt und die nie befiegte ^edjte gum |jimmel und rief: „93eim |jerrn be§ «öintmefö! $d) gebe nid)t biel auf euren Sibel und auf euer f)übfd)e§ Shi§fef)en, menn auc§ anbere eud) anftaunen mögen. Neffen feib berfidjert: Söenn ifjr nidjt eiligft eure frühere Sftadjläffigfeit burd) forgfame Slnftrengung mieber gut mad)t, fo I)abt if)r von ®arl nie etma3 ©ute§ gu ermarten." 9?ad) dem Sbiuen be§ ®aifer§ follte feiner feiner Untertanen gang of)ne Untermeifung bleiben, menn sie aud) niefjt alle Xefen und fcfyreiben §u lernen brauchten. £af)er erteilte er den ©eiftlidjen folgenben ©efeljl: 3um Sernen be§ ©Iauben§befenntniffe§, be§ 53aterunfer§ und der £auf= formet follen alle angeljalten merben. Sber sie nicl)t lernen mill, fou ©epge erhalten ober eä foil if)m alle§ ©etränf außer dem Söaffer ent= gogen merben, bi§ er sie bollftänbig gelernt Ijat. ©elbft die grauen foffen mit ©flögen ober gaften bagu gelungen merben. 3>ie ©rafen, die ©enbboten und die 93ifd)öfe f)aben bafür §u forgen, daß biefer 53e= fefjl ftreng burdjgefüljrt merbe. ®amit die 9ftönd)e und ©eiftlicfjen nidjt burdj meltlidje ©efdjäfte und©orgen abgeljalten mürben, für die üßitbung be§ $olfe§ gu forgen, gebot er i^nen folgenbe§: $>ie äfcönc§e follen uit= berbrüdjlicl) und ftreng nad) ber9?egel leben, benn mir miffen, daß, mer lau ist, in feinem Ssitten ©ott mißfällt. 93ifcf)öfe, Slbte, ^?re§bt)ter, £ia= Ionen und überhaupt ^lerifer follen jum lyagen feine Jpunbe, ^abidjte, galten ober ©perber befifjen. ^rbifdjen ©eminn ober ba§ ©treben nacf) meltlidjen Gingen bermeibe man ftreng; Unmäßigfeit im ©ffen und Printen foil auf feinen gall gebulbet merben, meil barau§ böfe 55egier= den entließen. ®ie .^onnenflöfter ntüffen ftreng übermalt merben; feine 9?onne barf fidj außerhalb be§ ^Iofter§ auf^alten. c. ®ie Sserbefferung be§ ^irc^engefange§. ®em ©otte§= bienfte mibmete ft'arl große Sorgfalt, ©efonber» lag i§m fe^r die! baran, den ®ird)engefang ju berbeffern. damals gab eä nod) feine beutfdjen ßird^enlieber, die ©emeinbe fang nur beim ©otte§bienfte ba§ Simen ober &t)rie mit, mä^renb die ©eiftlicfyen lateinifc^e ßirc^enlieber fangen. Um 9*
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