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1. Urzeit und Mittelalter - S. 135

1896 - Leipzig : Wunderlich
135 9?olfe§ in gleich unwichtiger Sseife. giebt fedfjg allgemeine 33 e b ü r f-niffe, nämlich: a. S)em £anbe§fc§u£e mibmete er große (Sorgfalt; nic£)t blofj Kriege führte er, um die bebrohten ©renjen feine§ Reiches t>or Sser= müftungen ju fcfjirmen, nein, er forgte auch bafiir, baf} die Sbe^rfraft feine§ 23oife§ ftet§ in gutem $uftanbe un^ ieber ßeit fofort bereit loar, feinbliche ©infälle abjuroe^ren. freilich mürben §ierburc£) dem Ssoife manche Saften auferlegt, aber I^ierburc^ fonnte e§ bod) fidler und unbe= fdjäbigt an Seib und ©ut mo^nen, benn griebe ernährt, aber Unfriebe 5e§rt. b. üfticht minber forgte Sari für den Sftedjtsfchutj, benn mie üor den äußeren, fo mujj ein Sbolf aud) bor den innern geinben behütet, mie der äußere, fo mu£ aucf) der innere griebe bema^rt merben, menn fidj ein S3oif mahrhaft mo^I befinben foil. Sari der ©rofje mufjte, ba£ ©inigfeit und 9ied)t und Freiheit be§ ©lüde§ Unterpfanb finb, baf3 ©e= rec^tigfeit ein Ssolf erhöhet. Sdarum orbnete er die gefamte Rechtspflege, barum ernannte er die ©au-, 9ftarf=, 33urg= und ^Sfalggrafen gu sjiid)tern, benen er die ©djöffen ober Seifiger gut ©eite [teilte; hiermit §at Sari der ©rofje in ©eutjdjlanb den eigentlichen Stichterftanb gebilbet. Slber auch die eigentlichen ©eridjte h°t er eingeführt. Ssor i§m übten die ©eutfdjen nur die 3?ecf)t}prechung burd) die ganje ©emeinbe, feit Sarl§ Regierung !ennt man felbftänbige ©erichte und 5tt>ar niebere und höhere. @0 fonnte man erft feit feiner $eit Berufung gegen eine richterliche ©ntfcljeibung einlegen. £>ierburch ha^ ie^er Unterbau die größte 95ürg= fdjaft, bafj ihm fein Recht juteil mirb, mie bei un§, mo 9lmt§gerichte, Sanbgerichte, Dberlanbesgerichte und ein 9?eich§gerid)t dem Rechtsmefeit bienen, Sari hielt ftreng auf gerechtet Urteilen, be§halb ermahnte er oft die- ©rafen, ftet§ ©erecf)tigfeit ju üben; er urteilte nicht nach ®unft, fonbern nach ®unft; jebcr, auch ^er 33orne'(jmfte, fiel bei ihm in Un= gnabe. Roch lange ha* beutfche Ssolf die ©erechtigfeitsliebe Sarls be§ ©rofjen gerühmt. Sin ihm bemahrheitete fid) ba§ Ssort: „'Sas ©e= bächtni§ be§ ©erechten bleibet in (Segen. c. $)en Söohlftanb feine§ S8olfe§ fudjte er gleichfalls §u he^en. Sille Slrten der 2öohlftanb§arbeiten förberte er in gleicher Sßeife, nämlidh die Aneignung der Raturgiiter, benn er gab 3. 23. Slnmeifung über lyagb und gifchfang; die pflege der Raturgüter, meldhe er bnrcl) feine Sserorb^ nungen über Söeinbau, 93ienenjudht, ©eflügelgucht, Sbalbbau, £anbmirt= fdjaft und Sbief^ucht ju heben fucfjte; die Sserebelung der ©üter, melche er burd) feine 23eftimmungen über die |janbmerfe und burd) feine $rad)t= bauten förberte; den £aufch der ©üter, den £anbel, melden er auf die 1. Sanbesfchuij; 2. Red)t§fdju£; 3. Sbohlftanb; 4. ©efunbheit; 5. 33tlbung; 6. Seelenheil.
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