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1. Urzeit und Mittelalter - S. 164

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 164 — tote! Sßiberftanb, Bei den berljeirateten ^3rieftern, aber er lief? nicf)t nad), bi§ biefe fid) fügten. $)abei fnnb er die fräftigfte Unterflü^ung bei dem abergläubigen ungebilbeten Ssoife, ba§ in dem Sbaljne lebte, die ©(je* Iofigfeit fei ein Sserbienft, ein f)öf)erer ®rab von ^eiligfeit. äftan gmang baljer alle ©eifttidjen, ifjre grauen ju berftoßen; die fid) aber weigerten, mürben befdjimpft, gefdjlagen, Beraubt, in 9?ot und ßlenb ge= jagt, ja fogar gu £obe gemartert. ©o führte ba§ Ssolf be§ $apfte§ 9ibfid)t burcf). 2) a nun audj die niebern ©eiftlidfjen feine' gamilien $u berforgen Ratten, fo maren sie unabhängig von jebermann und tonnten um fo mef)r der Sirdje bienen. ©o mußte der fluge und |errfc§füc§tige ^Sapft sie §u btinben Sberfgeugen feiner fyodjftrebenben $Iäne gu machen. ©obann berbot der $apft, daß fpnfort üöifdjöfe und 5ibte von melt= licken gürften belehnt und eingefetjt mürben. Sdas mar ba§ Verbot der Sa,ieninbeflitur (laos, ba§ üöott, in vestitura, die ©efleibung). ©eit Dtto I. Ratten die beutfdjen ß’aifer den ©rgbtfdjöfeit, Q3ifcf)öfen und sübten gleid) den meltlidjen dürften große Sänbergebiete gur Vermattung über^ geben, fo erhielt er ats> .geictjen ^>er Smeljnung einen üiing und einen |jirtenftab. ®er 9ting mar ba§ ©innbilb der (£inf)eit der ß'irdje, der |jirtenftab bebeutete die ©emalt, die der (©eelen=) §irte über die (Schafe (die ärenfdjen) befit>t. £ie)e Smefynung mit 9ting und ©tab nannte man ^nbeftitur (©infleibung). 2)a sie von melttidjen Seuten ober Saien au§= geübt mürbe, |ieß sie furj ßaieninbeftitur. ®er ^ßapft berbot biefe, §in-fort mottte er allein die ©eiftlidjen belehnen. ®ie Sauber aber, die er baburcf) andern übergab, gehörten iljm jebod) gar nidjt, foitbern dem ®aifer ober andern meltlidjen dürften. Sdntjer motlten ficf) biefe nidjt den ©ingriff be§ 'papfteü? in if)re Sredjte gefallen taffen. ©o mar bieä Verbot der ßaieninbeftitur eine Urfacfye be3 Kampfes be§ ®aifer§ mit dem ^apfte. ©nblid) unterfagte er von neuem, daß geifttidje ©teilen um ©elb bergeben mürben. Üuian trieb nämlid) einen unmiirbigen ^anbel mit den geift= tidjen ©teilen, liefen ^anbel nannte man ©intonie. deiner tonnte ©rgbifdjof ober 33ifd)of ober 9lbt merben, der nidjt biel ©elb befaß. ®er am meiften berfprad), der erhielt gemötjnlid) ba§ erlebigte 5lmt, ob er fid) baju eignete ober nidjt, e§ mar gleict), ob er einen mürbigen Sebengmanbel geführt ^atte ober nidt)t. Qa, die ^riefier lobten den, der ba§ iippigfte Seben führte, am meiften. ‘Siefen fdjmäfylictjen ©teßenmucfyer berbot der ^apft, und barin fjatte er 9{ed)t, benn nur baburd) tonnte e§ gelingen, die Stirdje von unmürbigen Wienern gu fäubern. ^n biefem fünfte mar if)m £jeii^ ridj Iv. der ebenfalls öfter ©imonie getrieben tjatte, um (Mb gur ®rieg§= fütjrung ju erhalten, aut^ mihfä^rig. b. ©er fd)ntad)bone ©ang nac^ ^anoffa. Söarum ^einric^Iv. mit ©regor in ß^iefpalt geriet. Sftit biefem flugen und millen§feften, ^errfd)fü^tigen und e§rgei§igen ^apfte geriet nun der unfluge und mantelmütige §einrid) Iy. in ©treit. ©djon längft ^atte ©regor Vit.
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