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1. Urzeit und Mittelalter - S. 171

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 171 — ficfj gegiemte, um 9?at fragte. S£af)er erfuhr er aucf) an fid^, ma§ die ©prüdje fagen: ,,©ott miberftel)t den |joffärtigen. |jocf)mut fommt bor bent gaue." c. ©eine guten und fd)Ied}ten ©igenfcf)often, ,£jeinrid) roar fjart und geroaltt^ätig gegen die ©adjfen, aber aucf) milb und berföl)nlid) gegen feinen ©ol)n und gegen feine 9j£eud)elmörber 9?ad)füdjtig geigte er ficf) gegen die befiegten (Saufen, aber ebelmütig und großmütig gegen feinen ©oljn und gegen feinen befiegten ©egenfönig von ©cfjmaben. 5luf der einen ©eite bemies er unbeugfamen ipodjmut gegen die ©acf)fen, die dürften und den Sjsapft, auf der andern hingegen erniebrigte er fiel) fo, bafe if)n die papftfeinblirf) gefinnten ßombarben tief beradjteten. ©o mutig und tapfer er in den gaf)lreicl)en ©cf)lad)tett mar, fo oft fdjien er gu bergagen, menu ifjrn bas ©lücf einmal unljolb mar. ©o rafdj und feft entfdjloffen er fide) oft der ©efaljr entgegenftürgte, fo unfähig mar er gumeilen, ficf) gu einem männlichen (£ntfd)luffe aufguraffen, mie g. $8. ba, als il)n 1077 die Sombarben i§re |)ilfe gegen den übermütigen ©regor anboten. ©0 mifetrauifcf) fein ©emüt audj mar, bergiefy er bodj den !>D?eucf)elmörbern, die man gegen ifjn gebungen Ijatte. ©0 feljr er den ©ad)fen feinen 3orn und £>afe füllen liefe, geigte er fid) der ©tabt Sborms und griebrid) von ©taufen banfbar. 2bir fönnen atfo §ein= rid£) Iv. nidjt gang und gar beradjten, bürfen ifyn aber aucf) nid)t nur loben. 2öir müffen ifjn bemitleiben, bafe er in feinem Seben fobiet Üdiife= gefcf)icf gu erbulben fjatte, bafe er mie Sdabib den ©cfjmerg ertragen mufete, bafe ficf) fogar fein ©ofjn gegen ifjn empörte, bafe fein Söater fo frü^geitig ftarb, bafe er dann von ^anno feiner Sdiutter entriffen und von berfcfjiebenen Männern gang berfd)ieben ergogen mürbe. d. ©eine 93ebeutung. |jeinric§S Iv. Regierung fjat für Xentfcf)= fanb eine grofee Sbebeutung gehabt. ®a§ ®aifertum fam in einen langen und blutigen ©treit mit dem Sßapfttume. ^n biefem Kampfe unterlag gmar ^einricf), ba er anfangs beffen ©djmierigfeiten bebeutenb unter= fcf)ä£t und fid) die ©unft und .Quneigung bes beutfc|en 23oifes und der beutfdjen dürften berfdjergt ^atte; aber trotjbem ist fein unabläffiges Gingen nicf)t umfonft gemefen, benn ol)ite feine gäf)e Sfusbauer märe die 9j?ad}t bes f)errfd)gierigen ©regors Vii. und beffen gleicfjgefinnter £Rac^= folger unbefdjränft geblieben. $er Söiberftanb £jeinrid)S Iv. fyat die 5(bfid)t der ^ßäpfte, den römifcf)en ©tüf)l itnbefdjränft gu machen, burd)= freugt und biefe gegmungen, fpäter dem ^aifertum manche ßugeftänbniffe gu madjen, mie g. S3, die in der Sbormfer Übereinfunft. ^jätte |jeins ridj Iv. nid)t gefämpft, fo märe ein freies beutfd)es ß'aifertum gang uns möglidj gemorben, der beutfcfje ®önig märe ein geljorfamer Untertan bes $J?apftes gemorben, mas fa ©regor Vii. von ^jeinricf) berlangte, als er biefen bom 33anne löfte. 6§ märe jebocf) unmöglich gemefen, den beutfdjen ®önig fo tief gu bemütigen und gu erniebrigen, mie es 1077 in föanoffa gefdjafj, menn
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