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1. Urzeit und Mittelalter
1896 -
Leipzig
: Wunderlich
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1. Urzeit und Mittelalter 
- S. 182
1896 -
Leipzig
: Wunderlich
— 182 —
gier Befriebigt fjatten, gogen sie ebenfalls entblößten ^aupte§ und Barfuß unter ^falmen und Sobgefängen jum ^eiligen ®rabe, banften bort ©ott für den glängenben ©ieg und Baten üjn um Vergebung i§rer ©ünben.
e. ®a§ neue ®önigreid) ^erufalem. ©a§ ^eilige Sanb tüar in den Rauben der Gtfjriften, der 2sunfc§ der ®reu§faf)rer tüar erfüllt toorben. ®amit aber ba§ Sanb nicf)t tüieber berloren ginge, tüar ein §errf<f)er nötig; benn fo einig die (£f)riften öor der Eroberung ^eru* fatem§ getoefen toaren, fo uneinig tuaren sie nacf) berfelben. (£nblidj tüä§lte man den tapfern knfüfjrer be§ ftreugfjeeres, den ©rafen ©ottfriefr von S3ouihon, gum Könige von l^erufalem. ®iefer fagte jeboct): „$lu
der ©telle, too mein ^eitanb eine Sdornenfrone getragen und für micfy gelitten |at, toitt icf) feine golbene ®rone tragen“. (£r naljm aber die Jperrfd§aft an und nannte ftdj ©efdjütjer be§ ^eiligen ©rabe§. 23alb genug fohte er biefe§ fc§ü|jen müffen, benn der ©ultan von 5igt)pteu fam mit einem mächtigen |jeere t)erangegogen, um !3erufalem den ©Triften, gu entreißen, ©ottfrieb von Ssouillon aber fcfylug ifyn und ttmnbte fo bte große ©efabr ab. &'urg barauf erlag er jebod) den 9j?üf)falen be& ®reugguge§. ©ein S3ruber 53albuin mürbe barauf 511m Könige gemäfjlt und natjm aucf) den Söniggnanien an.
B. fjffyrcdjung.
1. Urfacfjeit bc3 evftcti Slmt^ugcs. .
®ie Triften machten in jener ßeit fjäufig Seöahfaljrten nadj) ^eiligen Drten. ®ie Sßitgerfaljrten nac§ ^erufalem mürben am fjödjften geartet, und attjäi)rlic| ergriffen Staufenbe den ^itgerftab um ba§ fjeilige Sanb gu flauen, obroo§I der 2beg tüeit und die ^eife gefatjrboü tüar. ©o= lange die (Tfjriften Sßaläftina befaßen, ging e§ den pilgern gut; al§ aber die tüilben Sürfen ba§ ^eilige Sanb eroberten, ba mürben biefe bebrücft und mißfyanbelt, ja berfauft ober gar getötet. ®en 33ifcf)of fcfyleppten einft die dürfen fogar bom 5£(tar tüeg und berboten den Qhjriften den ßutritt 5u den ^eiligen ©tätten. 2>ie§ erbitterte die abenblänbijcfyen ©Triften fo, daß sie gern gegen die Ungläubigen fämpften. ^Seter von 2lmien§, der felbft die Seiben der ©tjriften erfahren f)atte, und anbere S3olf§pre* biger munterten bassbolf bagit auf, und der $apft Urban Ii. forberte auf gmei $ird)enberfammlungeu die ©Triften gum Kampfe miber die Ungläubigen auf. £>oct) und niebrig, arm und reiclj na^m tüißig ba§ ®reug, benn die ©tjriften der bamaligen $eit gelten die 2jioi)ammebaner für Reiben, für Un= gläubige, die man von ©runb feine§ |jergen§ Raffen, berfolgen, ja au§= rotten müffe. ®er ©tauben§fjaß, die geinbfcfjaft gegen 5tnber§gläubigef der Spange! an ®ulbfamfeit gegen die, toelcfje einen andern ©tauben be= faßen, mareit die -innerften Sriebfebern, die die erften $reugfafjrer be= tüogen, die befcf)tüerlidt)e gafyrt nacf) ^erufatem 311 tuagen. Sdagu famr daß der $apft fucfjte, burcf) biefe £rieg£güge feinen ©influß und feine