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1. Urzeit und Mittelalter - S. 191

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 191 — be§ ®aifer§. ©d)on trauerte man um griebridj I., bod) erfdjien er nach brei Sagen in Söaria, benn er hatte fid) auf rounberbare Söeife au§ dem (Scfyladjtgetümmel gerettet und roar glücflid) bi§ ^ßabia gefommen. ©urd) die furchtbare üftieberlage bei Segnano faf) der ®aifer ein, bafj er gegen die Sombarben nachgiebig fein müjjte. ®a^er fd)lof5 er gu= näc£)ft mit dem ^Sapfte grieben, der ihn nun auch bom 33anne löfte. hierauf geigten fid) auch die lombarbifc^en ©täbte geneigt, mit dem ®aifer grieben gu fd^lie^en. @r beroilligte ihnen ba§ Siecht, ft(f> ihre Dbrigfeiten felbft gu roählen, bafür mußten sie ihn al§ Dber^errn aner= fennen und tf)n auf feinen Stömergügen mit @elb und Seben§mitteln unterftüjjen ©o enbete ein groangigjähriger ®ampf, in roelchem Saufenbe von £eutfdjen iljr 93iut auf dem Elitäre be§ Ssaterianbe§ opferten. üftoch einmal gog griebric^ nad) Italien und überall, ja fogar in üdfailanb rourbe er mit großen (£|ren al§ ®aifer empfangen. 5. ©cfirnfung |>emrid)g bcs Söuicn« ©urcf) |>einrid)§ Sreulofigfeit hatte ®aifer griebricf) I. die fcfjmäfj= lid^e üftieberlage bei Segnano erlitten. @r fonnte die (Sntroürbigung be§ faiferlichen 9lnfe£)en§ nicht ungeftraft taffen, obrooljl .Speinrid) früher fein befter greunb und er i§m gu großem Sdanfe öerpflic^tet roar. Sder ^jergog von ©adjfen und 33atyern rourbe groeimal borgelaben, im Sßer= trauen auf feine 9ftac|t berfäumte er trofjig, bte ©nabe be§ ®aifer§ angu= fte^en. Nunmehr fonnte der fi'aifer feine Stüdefid^ten mehr nehmen und mufjte über benfelben die 9^eic£)§ac^t berhängen. ®tefe Sicht roar eine uralte ©träfe, die fd|on die alten ©eutfdjen über die behängten, roeldtje den Sanbe§frieben geftört ober einen Üdlorb berübt hatten. ®er @e= ächtete roar au§ der bürgerlichen ©emeinfchaft ausgeftofjen und muffte Sbeib und ®inb, §ab und ®ut berlaffen; fein Sßeib galt al§ Sßitroe, feine Sünber al§ Ssaifen, fein 93efi£tum rourbe bererbt ober mit Söefchlag belegt. (£r felbft gehörte den Vieren be§ 28albe§ und den Ssögeln be§ ,'pimntel§. S^emanb burfte den Geächteten beherbergen und beroirten, roenn er nicht felbft in ©träfe fallen roohte. ©o roar der (Geächtete böeig t)eimat= und rechtlos, frei roie der Vogel in der Suft roar er der Verfolgung feiner geinbe prei§gegeben. Heinrich roar nun nicht btofc mit der nieberen 8anbe§ad)t, fonbern mit der höhern 3^eidh§adht belegt roorben, er fonnte fonadj im gangen beutfdjen Reiche feine 3uftucf)t ftnben. §Iue die Sänber, die ihm gu Sehen gegeben roaren, mufjte er tyxaiiä* geben, aber er roiberfeijte fidh dem mit Sbaffengeroalt. üftach brei fahren rourbe er jebocf) überroältigt, und nun fiel er in (Erfurt dem tief ge= fränften ßaifer reuemütig bor die güfje und bat ihn um Süfuug von der Sicht. grtebridj roarb baburcf) tief geriifjrt, benn er gebadete der Sborte, die feine Gemahlin gu ihm gefprod)en, al§ er bor mehreren fahren bor Heinrich gu güf$en lag und er fpradj gu feinem einftigen $ugenb= freunbe: D Heinrich, roer hat bicf) geftürgt? $u bift ba§ eigne 2berf=
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