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1. Urzeit und Mittelalter - S. 228

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 228 — tagen tear Dttofar nicfjt erfcfjienen, auf dem brüten 9tei<f)§tage fagte Dttofar§ ©efanbter, fein £err erfläre 9lubolf§ 2sa|I für nichtig. ®a ttmrbe Dttofar in die 9teid}§atf)t geffjan, aber biefer lieft die 9mch§= fjerolbe, die if)m biefe Kunbe überbrad)ten, an beit Sporen *ßrag§ auf= fnüpfen. ®ie§ fonnte nun frubolf nid)t ungeftraft laffen; aufterbem Ratten ihn fc^on öiele ©bekeute au§ ©teiermarf toieber^olt gebeten, die ©ewalfc= herrfefjaft be§ S3ö^menfönig§ $u brechen. 2)a brad) 9iubolf mit feinem ^jeere auf und jog gegen 2bien, obwohl feine Kriegsfaffe faft ganj leer War. £ro£dem rnufjte fid) Sbien balb ergeben; ba die§ Dttofar faf), geriet er in 2lngft und bot den grieben an. D^ubolf nahm iljn aud) unter folgenben 23ebingungen an: Dttofar fohte die beutfdjen §erjog= tümer f)erau§geben, für ^Böhmen und 9jm§ren den |julbigung§eib leiften und dem Könige ein Sttttertjeer jur Verfügung fteeen, bafür mürbe er der 51d)t entbunben. ©ogleicf) machte fid) Dttofar auf, den ße|n§eib ju leiften. 9kit ftattlic^em ©efolge, mit golbburdjmirften ©ewänbern und mit bielen (Sbelfteinen gefd)mücft, fam er in§ Säger Sftubolfg. 21i§ ba§ die gürften 9fiubolf§ fafjen, fprac£)eit sie §u ihrem Könige: „Herr, legt foftbare ©e= Wänber an, wie e§ einem Könige geziemt!" 31ber der König Sftubolf antwortete: „©er König von 23öl)men ^at mein graue§ 2bam§ oft Per* Iad)t, nun aber wirb mein graue§ 2öams> über i§n lachen.“ ®ie Witter hingegen lieft er in Dollem ©treitfehmuefe ftef) aufftellen, bamit sie den fremben Ssölfern den fruljm der beutfcljen Ssaffen geigten. üftun erfd)ien Dttofar, fiel mit feiner pradjtbollen Kleibung dem einfachen Könige, der nur auf einem ©chemel faft, §u güfteu und bat um feine Gcrblänber al§ Sehen. frubolf erfüllte feine 33itte. Dttofar aber fonnte biefe ®emüti= gung nicht öergeffen, §umal ihn feine ftolje ©ema^lin fortraä§reub §um Kampfe gegen 9m>olf aufftac^elte. 9113 nun berfelbe einen großen Seil feine§ Heeres entlaffen ^atte, ba griff er plö^lidh gu den Söaffen. 'jdod) frubolf fammelte fc^netc feine Skannfcfyaften und jog dem 58ö§menfönige entgegen. ?luf dem 9jiarcf)felbe, nic£)t weit von Sbten, fam e§ §ur (£nt= fd6)eibung§fc£)lac£)t. 9htbolf geriet in die größte Seben§gefal)r, beim fein 9?oft warb iljrn erftod^en, und er ftürjte mit if)m §u 93oben. ©lücflidjer= Weise fonnte er fid) noch mit feinem ©d)ilbe gegen die |>ufe der über ihn fjinftürmenben D^offe fd)ü£en, bi§ er au§. biefer gefährlichen Sage errettet würde. 911§balb erneute er den Kampf und braute auch ba§ böhmifd)e Heer §um äßeichen. ®a ftürjte sich Dttofar der^weiflungsboll mit feiner Seibwadje in die Steifen der ©eutfehen, bod) würde er ge= fangen und eutrüftet; al§ ba§ ein fteirifd^er bitter fal), rief er: „®a ist der König, der meinen 9sruber fdjmadjboll getötet ^at, je|t folt er die Stiert bü^en!“ und fdjlug i|n nieber. @o gewann S^ubolf die ©flacht auf dem 9ftard)felbe im Sahre 1278. ©ö§men und 9ftälj)ren gab er dem ©ohne Dttofar§, die beutfe^en Herzogtümer hingegen feinen ©öljnen und Ssermanbten. ©eit biefer ßeit finb biefe ßänber fortan im ©efi^e der Habsburger geblieben, ©o hat 9tubolf die habsburgifche Hausma^t begrünbet.
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