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1. Urzeit und Mittelalter - S. 229

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 229 — 3. «Ritbülfg (Sorge fiir Orbmmg im «Reitfje. Racf)dem S^ubolf von £jab8burg den ®önig von ©ö^nten befiegt und bamit feinen £f)ron befeftigt und feine £au8mad)t begrünbet fjatte,juqte er im Reiche Drbnung ju fdjaffen, Rec|t und ©ere^ttgfext bor ©ewalt m fdmfeen. ©r fagte: „Run gebenfe id) mit ©ottes $ilfe dem Jc|on lange *u ©runbe gerichteten gemeinen Sbefen den grieben §u der)d)aften und die bis ba^in Unterbrücften gegen die ©emalttljätigfeit und ba8 gauftrec&t in @d>u| ju nehmen, mo*u id) mir der ©tänbe (b. h- der dürften) fräftige 9j?itmir!ung berfpredje." Dem Sßorte folgte die Stjat. 2öo|in frubotf fam, ftrafte er die £rieben§ftörer und Räuber mit etferner «Strenge. üdcit einem ^jeere 50g er im Sanbe umher, belagerte und jer= ftörte die Raubburgen, in £f)üringen allein 66 und am Rhein 70. ©aber finbet man in Thüringen und am Rheine auäj fo biete S3urgntinen. Die Raubritter mürben beftraft, obgleich sie von 2lbel waren, benn fhuboif pflegte $u fagen: „3d) ha*te Lilien Sjienfdjen für ablig, der die Firmen beraubt und die ©eredjtigfeit nidjt fennt." Wuf dem Reichstage ju Erfurt mürben 29 Raubritter hingerid)tet, nicht geregnet atte die, bte bei der ©rftürmung der Bürgen um§ Seben gefommen waren. Rubolf fc&onte niemanb, and) nicht den ©rafen von Sbürttemberg; biefer hanbelte nach feinem ©prud)e: „©ottes greunb und alter 2selt geinb." Merbtngs mar biefer ©raf der geinb aller Sbelt, benn er befel)bete fortmährenb ©täbte. Rubolf mad)te aucf) feinen Raubjügen ein (Snbe. 5lber gar nid)t lange nacf) (1286) der Demütigung begann ©bewarb von Sbürttem^ berg neue gefjben, für meld)e gebüfyrenbe ©träfe au§blieb.^ Seiber finb es nur h^e ©rrfotge gemefen, die Rubolf auf dem ©ebiete feiner £anbfrieben§beftrebungen errungen hat- ®°nüt die fcf)äblid)en und fd)änblid)en gelben geminbert mürben, erlief Rubolf ein in beutfetjer ©prad)e gefcf)riebene3 ©efetj über den Sanbfrieben. @r lieft e8 in beutf^er ©prad)e auffdjreiben, bamit es jebermann berfte^en fönnte. Sser aber den Sanbfrieben nid)t hielt, berfiel in Sicht und Sann. Racl) Italien 50g Rubolf nicht; mit Recht fagte er: „3$ fef)e tnohl die gufjtapfen berer, die glüdlid) h™eingefommen finb, nicht aber berer, die wot)l behalten wieber ^erau§gefommen finb." ©0 blieb feine ®raft dem Reiche erhalten und er warb fo der „3ßieberf)erftetler Deutfd)lanb8." Rubolf § Seutfeligfeit. Rubolf mar leutfelig und berührte mit hod) und niebrig, reich arnt- früher erzählt man folgenbe ©e* fchichtchen. «18 Rubolf einft in Sd?ain§ mar, ging er bei großer ßätte aus. Um fid) §u märmen, trat er in bas £jau8 eines S8äcfer8 und ftellte sich an den Mofen. Die Söäcferfrau hielt ihn für einen gemeinen ©ol= baten, meil Rubolf gau§ einfad^e Kleiber anhatte, ©ie mar ungehalten barüber, bafj ein gan§ frember 9jienfcf) fidj wagte, ihr |>au8 §u betreten. 2118 Rubolf fagte, er fei ein alter ©olbat und biene bei Rubolf, warb sie immer gorniger und fdjimpfte fogar auf den Sönig. Rubolf lieft fidj aber nidjt au8 feiner Ruhe herau§bringen; bies ärgerte die grau fo, baft
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