Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 9

1912 - Langensalza : Beltz
Der Krieg um Schleswig-Holstein 1864. 9- Die heutige preußische Provinz Schleswig-Holstein bildete früher zwei deutsche Herzogtümer. Bald nach der Zeit, als die Hoheuzollern Herren von Brandenburg wurden, kamen die beiden Länder unter die Regierung des Königs von Dänemark. Aber es war dabei bestimmt worden: Die beiden Herzogtümer sollen auf ewig ungeteilt bleiben; sie dursten niemals mit Dänemark vereinigt werden, sondern sollten nach eigenen Landesgesetzen regiert werden. Die Dänenkönige hätten die Länder aber gern als wirkliches Eigentum besessen. Als der Deutsche Bund gegründet war, meinten sie: jetzt sei die richtige Zeit gekommen; die deutschen Staaten sind sich untereinander uneins, und Schleswig-Holstein wird von diesen nicht viel Hilfe erwarten können. Namentlich Schleswig wollte der Dänenkönig gern als Eigentum haben. Er schickte dänische Beamte nach Schleswig und ordnete an, daß in diesem Lande hinfort nur dänisch gesprochen werden sollte. Die Schulkinder sollten in der Schule nicht mehr die deutsche, sondern die dänische Sprache lernen; die Prediger sollten nur noch dänisch predigen; in den Gerichten und Ratszimmern sollte fortan die dänische Sprache herrschen. Warum befahl der Dänenkönig das alles? Er wollte die deutsche Sprache und Sitte, das Deutschtum ausrotten und das Dänen-tum zur Herrschaft bringen. Wie ist über sein Vorgehen zu urteilen? Es war rücksichtslos, gewalttätig, rechtswidrig, hart, ungerecht. Ob sich die Schleswigs eine solche Behandlung gefallen ließen? Sie konnten nichts ausrichten und mußten sich in ihr Schicksal fügen; denn der König hatte das Land mit dänischen Soldaten besetzt, die jeden, der nicht gehorchen wollte, mit Gewalt zum Gehorsam zwangen, und falls er dennoch widerstehen wollte, ins Gefängnis warfen. Schließlich ging der König daran, Schleswig in Dänemark völlig einzuverleiben. Es wurde eine neue Verfassung ausgearbeitet, die sowohl für Dänemark, als auch für Schleswig gelten sollte. Das tat der König, obgleich seine Vorfahren sich verpflichtet hatten, Schleswig nach seinen eigenen Landesgesetzen zu regieren. Plötzlich starb er, bevor die Gesamtverfassung in Kraft getreten war. Ein Verwandter des verstorbenen Herrschers bestieg den dänischen Königsthron; er genehmigte die neue Verfassung und erklärte Schleswig für ein dänisches Land. Wie wirkte diese Gewaltmaßregel auf die Schleswig er? Sie waren aufs höchste erbittert und erklärten: Wir sagen uns nun von Dänemark ganz los und wählen uns einen eigenen Herzog. Die Stimmung des bedrängten Volkes bringt folgendes Lied zum Ausdruck, das damals fast überall in den beiden ehemaligen deutschen Herzogtümern gesungen wurde: Schleswig- Hol st ein, meerumschlungen. (Matthäus Friedrich Chemnitz.) 1. Schleswig-Holstein, meerumschlungen, deutscher Sitte hohe Wacht, wahre treu, was schwer errungen, bis ein schön'rer Morgen tagt! Schleswig-Holstein, stammverwandt, wanke nicht, mein Vaterland! 2. Ob auch wild die Brandung tose, Flut auf Flut von Bai zu Bai:
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer