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1. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 18

1912 - Langensalza : Beltz
18 Die Gründung ocs neuen Deutschen Reiches. daß es aus freiem Willen seine Stellung in Deutschland aufgab und widerstandslos dem Aufbau des neuen Deutschen Reiches zusah Die Entscheidung wird also mit Gewalt, durch einen Krieg zwischen den beiden Großstaaten herbeigeführt worden fein. Das ist ausfallend: 1864 haben Preußen und Österreich sich die Hand gereicht und gemeinsam ein deutsches Bruderland dem Deutschtum zurückgewonnen jetzt stehen sie sich wieder als Feinde gegenüber und wenden die Waffen gegeneinander. Wie ist es zu dem plötzlichen Umschwung gekommen? (Aus dem Ziele unserer Besprechung wissen wir es • der gemeinsame Gewinn wurde die Veranlassung zum deutschen Kriege.) Wie war das möglich? (Als Schleswig-Holstein vom Dänenjoche befreit war, da entstand die Frage: Was soll mit den befreiten Herzogtümern werden? Wer soll sie regieren? Sie grenzten unmittelbar an Preußen, doch eine selbständige preußische Regierung der Länder hätte Österreich nimmer zugegeben. Österreich aber wird die Regierung ,der .Herzogtümer auch nicht übernehmen wollen; das hätte ihm zu viele Schwierigkeiten gemacht, weil die Entfernung vom Hauptlande zu groß war.) So wurde durch den gemeinsamen Gewinn der Zwiespalt zwischen beiden Großstaaten verschärft. Welche Fragen müssen wir beantworten? Wie kam es, daß der gemeinsame Gewinn den Gegensatz zwischen Preußen und Österreich verschärfte und einen Krieg zwischen beiden Mächten heraufbeschwor? Welchen Verlauf nah m der Kampf? Ii. Darbietung. 1 Wie wurde die Schleswig-Holsteins che Frage die Veranlassung zum deutschen Bruderkriege? Wer sollte Schleswig-Holstein regieren? In erster Linie kam Preußen in Betracht. Der Kaiser von Österreich wollte das auch zugeben, verlangte aber als Entschädigung von Preußen die Abtretung Schlesiens. Dies Ansinnen wies König Wilhelm zurück. Österreich und die andern deutschen Staaten hätten es am liebsten gesehen, wenn aus den Herzogtümern ein selbständiger Staat geworden wäre. Preußen sagte sich: das geht auch nicht. Dann wird der dänische König die erste beste Gelegenheit benutzen, um das Verlorene wiederzugewinnen. Dann hätte Prenßen den deutschen Herzogtümern wieder Beistand leisten müssen, und wer weiß, ob Österreich sich zum zweiten Male Prenßen angeschlossen hätte. Dagegen waren König Wilhelm und Bismarck bereit, Schleswig-Holstein als selbständigen Staat anzuerkennen, wenn das Schleswig-Holsteinsche Heer und die Flotte unter Preußens Oberbefehl gestellt würde, wenn ferner Rendsburg Bundesfestung und Kiel zum preußischen Kriegshafen gemacht würde, wenn die Herzogtümer dem Zollverein beitreten würden und wenn Preußen gestattet würde, einen Nordostfeekanal zu bauen und dessen Mündungen zu befestigen. Warum stellte Preußen diese Forderungen? Es wollte den neuen deutschen Staat im Norden fester an sich ketten und verhüten, daß Dänemark die Länder zurückerobere oder den preußischen Handel iu der Ostsee schädige. Ob Österreich und die andern deutschen Staaten diese Bedingungen annahmen? Nein, da wäre ja Preußens Machtstellung im Norden gewaltig gestärkt worden! Wie suchte man sich nun
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