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1. Von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts - S. 54

1912 - Langensalza : Beltz
54 Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Vielleicht haben sich die Dinge auch anders entwickelt. Vielleicht hat sich der Feldherr die oberste Gewalt selber angeeignet, wie es einst die Männer der Schreckensherrschaft getan hatten! Welche Fragen müssen wir also beantworten? Wie wurde aus der Republik ein Kaiserreich? Wie hieß der Feldherr, welcher Kaiser der Franzosen wurde? Hat er dein französischen Volke die ersehnte Ruhe und Ordnung gebracht? Ii. Darbietung. Wie wurde aus d er Republik ein Kaiserreich? Ihr habt richtig vem.utet: die Direktoren, die nach der Herrschaft des Pöbels die Regierungsgewalt in Frankreich innehatten, vermochten dem Volke den ersehnten Frieden auch nicht zu bringen. In immer weiteren Schichten der Bevölkerung wurde der Wunsch nach Wiederkehr besserer Zeiten rege. Noch immer währte der Kampf mit dem Auslande. In ihm tat sich unter den französischen Feldherren einer hervor, der durch seine Erfolge alle überragte. Es war Napoleon Bonaparte. Er machte sich zum Kaiser der Franzosen. Wer war Napoleon, und w i e ging eszu, daß er sich so schnell zur kaiserlichen Machtstellung emporschwingen konnte? 1. Napoleon Bonaparte war der Sohn eines schlichten Advokaten. Er war auf der Insel Korsika geboren, die von den Franzosen unterworfen worden war. Schon als Kind zeigte er große Neigung zum Soldatenberuf und zum Kriegshandwerk. Seine liebsten Spielsachen waren ihm Gewehre und Kanonen. Wenn er mit seinen Altersgenossen Soldat spielte, so war er immer der Anführer. Sein heißester Wunsch war, ein tüchtiger Soldat und Feldherr zu werden. Als er zehn Jahre alt war, brachte ihn der Vater auf eine Kriegsschule (Brienne) nach Frankreich. Napoleon hatte hier durch Vermittlung des Statthalters auf Korsika eine Freistelle bekommen: sein Vater lebte in bescheidenen Verhältnissen. Bei seinen Mitschülern hatte er anfangs einen schweren Stand. Er war der französischen Sprache nicht mächtig und wurde deshalb von jenen als ein Fremdling, als Angehöriger eines unterworfenen Volkes angesehen. So stand der junge Korse zunächst ganz einsam da. Er war unverträglich, trotzig und verschlossen; an niemand schloß er sich an. Als er die Schwierigkeiten der fremden Sprache überwunden hatte, wurde er bald der beste unter allen Schülern. Am liebsten und eifrigsten studierte er Geschichte. Er vertiefte sich besonders gern in die Geschichte großer Kriegshelden und Kaiser und nahm sich vor, dereinst ein Held zu werden wie Karl der Große. Er hatte keinen Freund weder unter seinen Kameraden, noch unter seinen Lehrern. Wohl erkannten diese seine Begabung und seine raschen Fortschritte in den Kenntnissen, die seiner Neigung entsprachen, an, tadelten aber auch seine Unwissenheit in anderen Fächern, besonders jedoch seine Hinterlist, Selbstsucht und unbeugsame Hartnäckigkeit. Schon damals sagte einer seiner Lehrer von ihm: „Ein Korse von Geburt und Charakter, ist er gleich tapfer, roh und rachsüchtig. Er wird es weit
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