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1. Von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts - S. 63

1912 - Langensalza : Beltz
Die Auflösung des alten Deutschen Reiches. 6i$ der österreichischen Monarchie werden wir uns als Kaiser Franz I. von Österreich bei dem Frieden, der zwischen uns und den übrigen Mächten der benachbarten Staaten besteht, bemühen, sie auf jene Stufe von Glück und Wohlfahrt zu heben, die hinfort beständig der Gegenstand unserer Wünsche und der Zweck unserer Sorgfalt und Anstrengung sein wird. Gegeben in unserer Hauptstadt und Residen; Wien, den 6. August 1806,, im 15. Jahre unserer Regierung. Franz Ii." In Haltsangabe: Der deutsche Kaiser Franz Ii. erklärte im Jahre 1806: Er habe sich bemüht, alle Verpflichtungen, die ihm als dem Reichsober Haupt aus dem Preßburger Vertrage erwachsen waren, zum Besten des Reicbes zu erfüllen und die so wiederhergestellte Ruhe nach allen Seiten zu befestigen. Es waren damals große Veränderungen im Reiche vor sich gegangen; aber der Kaiser habe gehofft, auch diesen neuen Verhältnissen sich anpassen und seinen kaiserlichen Pflichten nachkommen zu können. Doch bald hätten ihn neue Vorkommnisse überzeugt, daß das ganz unmöglich sein würde. Durch die dann unterzeichnete Übereinkunft zwischen mehreren süddeutschen Staaten und Napoleon, durch die mehrere Stände vom Reiche sich trennten, wurde er in seiner Überzeugung bestärkt. Alle Hoffnung auf eine weitere segensreiche Wirksamkeit als Reichsoberhaupt war nun gänzlich zerstört. Darum verzichte er auf die Kaiserkrone, die nun ja keinen Wert nt eil r habe. Er erkläre die Würde eine Kaisers als erloschen Er lege die Kaiserkrone nieder und verzichte auf die Oberherrschaft im Deutschen Reiche. Zugleich erkläre er alle Kurfürsten, Fürsten, Beamte, Diener und Untertanen des Reiches der Pflichten gegen ihn, des bisherigen Reichsoberhauptes, entbunden. Desgleichen seien auch alle deutschen Provinzen und Länder ihrer Verpflichtungen gegen das Deutsche Reich entledigt; das Deutsche Reich sei mithin ausgelöst. Franz Ii. entzog seine sämtlichen Erbstaaten dem deutschen Reichsverband und vereinigte sie mit der österreichischen Monarchie und nannte sich fortan Franz I., Kaiser von Österreich. Ergänz ung: In dieser „Abdankungsurkunde" werden zwei Tatsachen erwähnt, über die wir uns noch nähere Aufklärung verschaffen müssen: 1. Der Preßburger Vertrag. — Vermutung: Das war gewiß, ein neuer Friede nach einem neuen unglücklichen Kampfe des deutschen Kaisers gegen Napoleon. 2. Die Übereinkunft zwischen mehreren süddeutschen Fürsten und rheinischen Ständen und Napoleon. — Vermutung: Mehrere Fürsten, süddeutsche und rheinische, haben sich vom Deutschen Reiche getrennt und mit dem Kaiser der Franzosen einen Bund geschlossen. Bestätigung und Darbietung: Es war so. 1. Der Kaiser von Österreich Hatte eine letzte Anstrengung gegen Napoleon versucht, um das in den früheren unglücklichen Kriegen verlorene deutsche Land wieder zurückzugewinnen. Zu diesem Zwecke verband er sich mit Rußland und England. (Zu Wasser kämpften die Franzosen unglücklich. In der Seeschlacht bei Trafalgar wurde ihre Flotte durch die Engländer vernichtet.) Aus dem Festlande dagegen war Napoleon wiederum vom Kciegs-glück begünstigt. Er konnte ungehindert durch Süddeutschland vorrücken —
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