Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts - S. 163

1912 - Langensalza : Beltz
Ter Untergang der großen Armee. 1812. 163 ,u brennen; die Zahl der aufsteigenden Rauchsäulen vermehre sich nach allen Richtungen/ Moskau bot bald den Anblick eines vom Sturm bewegten ^euermeeres. . . . Indessen hausten die französischen Soldaten auf das fürchterlichste. Wenn im Anfange manches verschont wurde, so mußte jetzt alles von den Soldaten durchwühlt werden. Man fand noch viele kostbare Pelze und Tuche vorrätig und kleidete sich in dieselben. Gold und Edelsteine wurden zusammengesucht und alles damit beladen. Jeder bereicherte sich. Die Brandstifter, russische Sträflinge, wurden wütend umgebracht, anderes Gesindel wurde gefoltert, um noch verborgene Reichtümer zu entdecken. Herrlich lebte man noch ein paar Tage, ohne auch nur an ein Morgen zu denken. Sie tranken aus silbernen Bechern und aus chinesischem Porzellan." Inhaltsangabe. Doch bald mußten die Plünderer an Wichtigere- denken. Das Feuer griff, vom Sturme gepeitscht, immer weiter um sich. Viele Soldaten kamen in den Flammen um. Da stand nun der Weltbezwinger auf der ungeheuren Brandstätte und starrte mit finsterm Blick in die rauchenden Trümmer. Seine Armee lagerte in weitem Kreise um das brennende Moskau. Die Soldaten strömten täglich aus dem Lager nach der Brandstätte und nach den umliegenden Dörfern, um Lebensmittel zu suchen. Aber alle Magazine waren leer, und anstatt Lebensmittel zu finden, lauerten ihnen bewaffnete Kosakenschwärme auf und erschlugen ihrer viele. Napoleon erkannte, daß er hier nicht bleiben konnte, wenn seine Armee nicht Hungers sterben sollte. Er ließ dem russischen Kaiser einen Waffenstillstand anbieten. Aber die Russen zögerten mit der Antwort; sie wollten Zeit gewinnen und erhofften alles vom Winter. Endlich gaben sie Napoleon d n Bescheid: Sie wunderten sich, daß Napoleon jetzt schon von Frieden und Waffenstillstand spräche; nach ihrer Meinung sollte der Krieg erst recht losgehen. Wie nahm Napoleon den Bescheid auf? Er stampfte mit dem Fuße, ballte die Faust; der stolze, hochmütige Kaiser sah sich zum ersten Male bitter enttäuscht. Unterdessen war der Winter herbei-gekommen. Die Not der französischen Armee hatte sich furchtbar gesteigert; Tausende von Pferden waren gefallen, und Zehntausende von Truppen und Nachzüglern hatten sich bei Moskau für immer zum Ausruhen niedergelegt. Napoleon gab seinem Heere den Befehl zum Rückzüge. (Nach Paulig, a. a. O.) Vertiefung. 1. Wodurch wurde es Napoleon ermöglicht, bis zum Herzen Rußlands vorzudringen? Sein fester Wille, das russische Heer zu vernichten; der Sieg bei Boro-dino; das stete Zurückweichen der russischen Armee. 2. W a r u m^h atte sich Alexander nicht mit seiner gen -zen Macht den Franzosen entgegengestellt und ihrvor-dtingen zu verhindern gesucht? Die Franzosen mochten das stete Zurückweichen der Russen feig nennen; Alexander aber handelte klug und schlau. Er wußte, daß der Feldherr Napoleon ihm überlegen war. Eine große Niederlage dicht an der Grenze hätte ihm sicher ein Stück seines Landes gekostet und Napoleon die Möglichkeit gegeben, unbehindert weiter in Rußland einzudringen. Dagegen suchte er Napoleon auf andere Weise Verluste beizubringen. Er wich fort- 11*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer