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1. Der Weltkrieg - S. 9

1915 - Leipzig : Wunderlich
und zu Lande aus. Gleichzeiüg erklärte er an Rußland den Krieg. „Da Rußland seine feindseligen Absichten gegen Deutschland bekundete, nimmt der Kaiser im Namen des Reiches die Herausforderung an und betrachtet sich als im Kriegszustand mit Rußland befindlich." So war eine 150jährige deutsch-russische Freundschaft beendet (seit 1764, wo Friedrich Ii. und Katharina Ii. die enge Freundschaft der Hohenzollern mit den Zaren begründeten). So gab es seit dem 1. August 1914 einen russisch-deutschen Krieg. Ihm folgte der ruffisch-österreichi-sche Krieg, da ja Deutschland mit Österreich aufs engste verbündet und nur Österreich zuliebe gegen Rußland ausgetreten war. 8. Frankreichs Einmischung in den russisch-deutschen Krieg. Seit langer Zeit (1891) hatten Frankreich und Rußland ein Bündnis geschlossen. Es richtete sich gegen Deutschland und Österreich. Frankreich begehrte nach wie vor Elsaß und Lothringen und glühte vor Rachedurst. Diese Länder waren ihm jetzt doppelt, ja zehnfach wertvoll, da man inzwischen ihren gewaltigen Eisenerzreichtum erkannt hatte. Frankreich wollte dadurch das eisenreichste Land Europas werden. Es lieh dem großen aber armen Rußland eine Milliarde nach der andern, damit dieses Bahnen und Festungen, Kasernen und Schiffe baue und sein Heer wie seine Flotte ständig vermehre. In der Tat hat auch Rußland alle diese Milliarden (20—30) fast nur zu Rüstungen gegen Deutschland und Österreich verwandt. Jetzt stak nun Frankreich in einer argen Klemme. Verlor Rußland, dann waren die vielen Milliarden verloren. Um sie zu retten, ging es mit Rußland durch dick und dünn. Es traf ebenfalls schon Monate vorher Vorbereitungen auf den Krieg, es hatte auch (1913) die dreijährige Dienstzeit wieder eingeführt und für beste Geschütze und Gewehre in größter Zahl gesorgt. Es hatte ferner alle Festungen an der deutschen Grenze aufs stärkste befestigt. Als sich der serbisch-öster-reichische Streit zuspitzte, traf Frankreich weitere militärische Vorbereitungen und schickte Truppen an die Vogesen. Wir warnten Frankreich und fragten es endlich, ob es in einem russisch-deutschen Kriege neutral bleiben wolle. Es entgegnete am 1. August: Frankreich wird das tun, was ihm sein Interesse (sein Vorteil) gebietet. Am nächsten Morgen schickte es seine Truppen über die deutsche Grenze. Sein Vorteil gebot ihm also den Krieg mit Deutschland. So haben uns Rußland wie Frankreich ohne Kriegserklärung überfallen. Wir erklärten darauf am 3. August an Frankreich den Krieg. So gab es nun auch einen neuen deutschfranzösischen Krieg. 9. Wie England sich einmischte. Noch nie hatte Deutschland mit England einen Krieg geführt. Aber dennoch war England nicht gut auf Deutschland zu sprechen. Es stand stets unsern Gegnern bei und drohte öfter mit seiner großen Flotte. Aber gerade in den letzten Jahren stellte es sich recht deutschfreundlich; zum Zeichen seiner Freundschaft schickte es im Juni 1914 seine Kriegs-
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