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1. Der Weltkrieg - S. 23

1915 - Leipzig : Wunderlich
In aufgedrungener Notwehr, mit reinem Gewissen und reiner Hand ergreifen wir das Schwert. An die Völker und Stämme des Deutschen Reiches ergeht Mein Ruf, mit gesamter Kraft in brüderlichem Zusammenstehen mit unseren Bundesgenossen, zu verteidigen, was wir in friedlicher Arbeit geschaffen haben. Nach dem Beispiel unserer Väter fest und getreu, ernst und ritterlich, demütig vor Gott und kampfesfroh vor dem Feind, so vertrauen wir des Ewigen Allmacht, die Unsere Abwehr stärken und zu gutem Ende lenken wolle! Auf Sie, geehrte Herren, blickt heute, um seine Fürsten und Führer geschart, das ganze deutsche Volk. Fassen Sie Ihre Entschlüsse einmütig und schnell, das ist Mein innigster Wunsch!" Der Kaiser setzte der Thronrede hinzu: „Ich kenne keine Parteien mehr. Ich kenne nur Deutsche (stürmischer Beifall). Und zum Zeichen dessen, daß Sie fest entschlossen sind, ohne Parteiunterschied, ohne Standes- und Glaubensunterschied zusammenzuhalten mit Mir durch Dick und Dünn, durch Not und Tod, fordere Ich die Vorstände der Parteien auf, vorzutreten und Mir dies in die Hand zu geloben." Einmütig wurden alle Kriegsgesetze angenommen und 5 Milliarden für den Krieg bewilligt. Freilich mußte diese Summe später auf 30 Milliarden erhöht werden. Es gab tatsächlich keine Parteien mehr, es gab nur Deutsche. Alle fühlten sich als Söhne eines einigen Vaterlandes. Alle deutschen Bundesfürsten stellten sich freudig unter des Kaisers Oberbefehl und riefen begeistert ihr Volk zum heiligen Kampfe auf. So einmütig wie 1914 war. das Deutsche Volk lange nicht gewesen. 2. Die rasche und glatte Mobilmachung. Am Nachmittag des 1. August ward die Mobilmachung von Heer und Flotte angeordnet. Die gesamte deutsche Wehrmacht sollte sich nun planmäßig auf Kriegsfuß setzen, sie sollten ihre Kriegsstärke erhalten. Im Frieden zählte das deutsche Heer etwa 800 000 Mann. Dazu trat nun die Reserve; dazu gehören alle gedienten Soldaten bis zum 27. Lebensjahre. Die Reservisten rückten am 2. und 3. Mobilmachungstage ein. Sie wurden nicht besonders benachrichtigt. Jeder wußte schon vorher, an welchem Mobilmachungstage er sich auf seinem Bezirkskommando einzufinden hatte. Nach der Reserve rückten die beiden Landwehren ein, das sind die gedienten Soldaten irrt Alter von 28 bis 39 Jahren. Sie stellten sich vom 4. Mobilmachungstage an willig unter die Fahnen. Sie alle stellen die fertig ausgebildete Streitmacht zu Lande dar. Sie konnten daher sofort an die Front geschafft werden. Natürlich wurden sie erst eingekleidet, sie erhielten ihre feldgraue Uniform mit der gesamten Feldausrüstung. Alles war funkelnagelneu; denn für alles war im Frieden vorher gesorgt worden. Es gab für sie neue Wassert-röcke, Tornister, Seitengewehre und Gewehre, Säbel und Sättel, Stiefel und Helme. Da wunderten sich viele Deutsche, woher nur auf einmal all die- vielen Sachen herkamen. Aber die Heeresverwaltung
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