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1. Der Weltkrieg - S. 78

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 78 — Union bezogenen Geschossen gestatteten den Franzosen, ein ungeheures Feuer auf die deutschen Stellungen auszuschütten. So konnte die deutsche Heeresleitung am 12. Februar melden: „Besonders viel Munition setzte der Feind gegen unsre Stellungen in der Champagne ein. Einen nennenswerten Erfolg hat er hierdurch nirgends erzielt." Aber mit jedem Tage wurde ihr Feuer heftiger und ihre Angriffe wütender. Trotz größter Verluste stürmten sie öfter bis in unsre vordersten Gräben, wo es nun zu erbitterten Nahkämpfen kam. In der Regel vertrieben unsre Truppen die eingedrungenen Feinde wieder und nahmen auch einen Teil von ihnen gefangen. Doch führte der Feind an jedem folgenden Tage neue, frische Truppen ins Treffen. Mit Gewalt und Ungestüm wollte der Feind hier durchbrechen. Darum hatte er ungeheure Truppenmassen zusammengezogen, mindestens sechs Armeekorps, die zusammen gegen 300 000 Mann zählen. Sie wollten und sollten den Ring der deutschen Linie durchbrechen. Sie sollten dann die Deutschen zwingen, die Argonnen zu räumen und die Belagerung von Verdun aufzugeben. Es waren große Ziele, die der französische Oberbefehlshaber aufgestellt hatte. Um den französischen Truppen Mut zu machen, belog man sie. Man sagte ihnen: 1. Die deutschen Heere haben entsetzliche Verluste (3 Millionen) erlitten und können die gewaltigen Lücken nicht mehr ausfüllen, ihre Geschütze sind abgenutzt, ihre Granaten taugen nichts mehr; ihnen fehlt es an Gewehren; bei den Rekruten kommt auf drei Mann ein Gewehr. 2. Deutschland verhungert. Es fehlt furchtbar an Nahrung. Alle Welt hält Deutschland für verloren. Die gräßliche Hungersnot wird das Werk unsrer Waffen vollenden. 3. Die Türkei, Deutschlands Bundesgenosse, ist gänzlich geschlagen. Griechenland und Rumänien schließen sich uns an. Die Serben haben die Österreicher aus ihrem Lande gejagt. Der Sieg ist unser. 4. Die Deutschen sind Verbrecher und verdienen kein Mitleid; denn sie stecken Dörfer in Brand, töten Greise und Kinder und mißhandeln Frauen und Mädchen. 5. Die Deutschen behandeln die französischen Gefangenen aufs schlechteste, ja sie töten Verwundete mit dem Bajonette. Die Gefangenen in den Lagern sterben vor Hunger. Man reicht ihnen nur verschimmeltes Brot und Eichelkaffee. 6. Unser Sieg ist sicher. Kämpft tapfer! Sterbt lieber auf dem Schlachtfeld, als daß ihr den Deutschen in die Hände fallt und an Schwindsucht und Hunger verendet! Also vorwärts! Auf zum Sieg! Streitet siegreich für Vaterland und Recht, Freiheit und Sitte! Nun tobten im Februar und März hier auf einem engen Raume die furchtbarsten Kämpfe. Die Franzosen verließen sich auf ihr entsetzliches Geschützfeuer. An manchem Tage verschossen sie 100 000 Granaten. Alle Ortschaften sanken in Trümmer. In der ganzen Gegend war nicht
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