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1. Der Weltkrieg - S. 233

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 233 — vor den Japanern und ließen es ruhig geschehen, daß diese chinesisches Gebiet besetzten und chinesische Untertanen tyrannisch behandelten. Die Japaner landeten auf chinesischem Gebiet ihre Truppen und schlossen nun Tsingtau ein. Unsre Truppen hatten sich an der Grenze durch Gräben möglichst verschanzt, aber ihre Zahl war zu klein, um ihre Stellungen dauernd gegen eine gewaltige Übermacht halten zu können. Oster griffen die wenigen alten Kriegsfahrzeuge ein, die mit ihren Geschützen die japanischen Landtruppen beschossen. Die deutschen Truppen hatten an ihrer langen Front viele Scheinbatterien errichtet. Auf diese lenkte sich ein heftiges feindliches Feuer. So gab es im September zahllose kleinere und größere Gefechte im Vorgelände von Tsingtau. Unsre Truppen zogen sich nur zurück, wenn sie in die Gefahr der Umzingelung gerieten. Die Japaner erlitten empfindliche Verluste. Vom Oktober an gingen sie an eine planmäßige Belagerung Tsingtaus. Mit 60 000 Mann sollte es bezwungen werden. Die tapferen Verteidiger mußten mit ihren Geschoßvorräten recht sparsam verfahren. Sonst hätten sie den Feinden noch weit größere Verluste zufügen können. Gegen 250 schwere Geschütze führten die Japaner gegen Tsingtau ins Feuer. Dazu kamen ihre Schiffe. Die Zahl der Toten wuchs bei den Japanern von Tag zu Tag. An einem Tage der Waffenruhe bestatteten sie vor einer Frontstelle tausend Gefallene. Selbst Schiffsverluste mußten die Feinde beklagen. Nicht nur liefen einige ihrer Schiffe auf ausgestreute Minen, eins unsrer Torpedoboote brachte auch welche zum Sinken. Das britische Kriegsschiff Triumph ward von einem Landgeschütz schwer beschädigt. Es erlag später vor den Dardanellen dem Torpedo eines deutschen Tauchbootes. Trotz aller Tapferkeit werden die Deutschen weiter zurückgedrängt. Eine äußere Stellung nach der andern muß geräumt werden. Aber ihre Ausdauer findet die vollste kaiserliche Anerkennung: „Mit mir — drahtet der Kaiser gegen Ende Oktober — blickt das ganze deutsche Vaterland voll Stolz auf die Helden von Tsingtau, die getreu dem Worte des Gouverneurs ihre Pflicht erfüllen. Seien Sie alle meines Dankes gewiß." Mit einem kräftigen Hurra danken die Braven für diese kaiserliche Anerkennung. 3. Tsingtaus ehrenvoller Fall. Von Ende Oktober an erreichten die feindlichen Granaten die Stadt Tsingtau. Die Japaner beschossen nun die inneren Werke immer heftiger und länger. Das Wasserwerk und manche Befestigungsanlage sank in Trümmer. Die deutschen Drahthindernisse wurden besonders unter Feuer genommen; denn die Festung sollte ja nunmehr sturmreif gemacht werden. In der Nacht des ersten November griffen die Japaner auch ernstlich an. Sie hatten sich mit ihren Gräben näher an die Verteidigungswerke herangearbeitet. Das feindliche Feuer wird immer stärker. Das Schwimmdock und der österreichische Kreuzer Kaiserin Elisabeth
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