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1. Der Weltkrieg - S. 235

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 235 — Wer wird je dein wundes Antlitz heilen? Wer kennt noch die Reinheit deiner Züge? Wem gilt jetzt der Duft der Blütenwälder? Unsere Tränen rinnen, wenn wir träumen Von den schweren Blütentrauben deiner Gärten. Unsere Augen glühn in Sehnsuchtsleiden Wie die abendroten Klippen deines Strandes. Unsre heimwehkranken Herzen trauern Wie der dunkelwaldige Mantel deiner Schultern. Was wir säten, werden wir nicht ernten. Was wir sammelten, ward uns zerstreut. Was wir retteten, — ist unser Hassen. Unsre Hoffnung sind die deutschen Brüder, Unsre Zuversicht ist unser Kaiser! Und wir harren still des feigen Tages, Da das neue siegesstolze Deutschland Seine alten engen Grenzen weitet Und auch uns dann ruft aus weiter Ferne. Doch vergiß nicht, Deutschland in Europa: Unsere deutsche Heimat liegt in China! Gib uns Tsingtau wieder, Kaiser! Von G. Taube, bisher deutscher Lehrer in Tsingtau. Der Krieg um die Kolonien. 1. Der Raub unsrer Südseekolonien. Rücksichtslos hat sich das stolze Albion über alle Verträge weggesetzt. Es hat daher Japan auf Tsingtau gehetzt und lieferte ihm auch noch die Karolinen-, Marianen- und Marschallsinseln ans. Da wir dort keine Streitkräfte stehen hatten, war ihre Besitznahme recht leicht. Vorher war ein britischer Kreuzer auf den Palaninseln gewesen und hatte sie für den König von Großbritannien in Besitz genommen. Aber der japanische Befehlshaber erkannte diese britische Besitzergreifung, nicht an. Die Engländer bemächtigten sich der übrigen deutschen Südseeinseln. Samoa ward Ende August von einer britisch-australischen Truppenmacht besetzt; die deutschen Beamten gerieten in Gefangenschaft. Die Feinde wollten die Deutschen zwingen, ihnen zu verraten, wo die weggenommenen Stücke der Funkeneinrichtung verborgen wären; sie stellten die Deutschen sogar an die Mauer, um sie zu erschießen, ja, sie boten ihnen noch große Geldsummen, aber keiner veriet sein Vaterland. Auf Neuguinea gab es eine deutsche Truppe, welche sich den Engländern gegenüber zur Wehr setzte. Aber infolge ihrer Übermacht konnten sie schnell die Herbertshöhe erobern. Die australischen Besatzungstruppen raubten und plünderten, und die australischen Geschäfte suchten sich
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