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1. Der Weltkrieg - S. 236

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 236 — sofort des ehemals deutschen Handels zu bemächtigen. Für die Briten ist ja der Krieg ein Geschäft, und er soll ihnen in erster Linie Geschäftsvorteile bringen; denn wenn er das tut, ist er gerecht und gut. Die deutschen Südseebesitzungen waren gänzlich schutzlos, und so siel es unsern Feinden nicht schwer, die deutsche Flagge überall niederzuholen und die britische oder japanische zu hissen. 2. Die Wegnahme Togos. In Westafrika ist unsre kleine Musterkolonie Togo zwischen englischen und französischen Besitz eingekeilt. Sie war zuerst den feindlichen Angriffen ausgesetzt. Kaum war der britisch-deutsche Krieg erklärt, so erschienen auch schon die Briten vor der Hauptstadt Lome. Unsre Schutztruppe hatte sich bereits ins Hinterland zurückgezogen. In den Norden drangen Franzosen ein, den übrigen Teil suchten die Briten zu besetzen. Namentlich die französischen Senegalsoldaten raubten den deutschen Siedlern viel. Die meisten von ihnen wurden in die Gefangenschaft geschleppt und unter schwarzer Bewachung nach der Küste gebracht. Selbst Missionare und Arzte wurden zwangsweise nach England oder Algier besördert. Es kam den Feinden vor allem darauf an, den deutschen Handel und Wohlstand in Togo zu zerrütten. Ein Teil des nördlichen Togos hat sich lange halten können. 3. Die Kämpfe in Kamerun. Unser Schutzgebiet Kamerun ist auch zwischen britische, belgische und französische Kolonien eingelagert, aber es ist sehr groß und besaß auch eine größere Schutztruppe. Sie konnte noch durch die wehrpflichtigen Deutschen vermehrt werden. Leider fehlte es ihnen an Waffen, fönst hätten alle Deutschen eingestellt werden können. Die Franzosen brachen zuerst in Neukamerun ein, das Frankreich erst 1911 an Deutschland abgetreten hatte, weil dies auf alle Rechte und Ansprüche auf Marokko verzichtet hatte. Diefer Einbruch der Franzosen kam den Deutschen vielfach ganz unerwartet, da sie noch gar keine Kenntnis von dem Aus-bruche des Weltbrandes hatten. Als z. B. ein französischer Dampfer in feindlicher Absicht nahte, da gingen ihm Deutsche noch harmlos entgegen. Als er schoß, glaubten manche, die Neger hätten sich empört. Es siel also den Franzosen nicht schwer, das nur schwach besetzte Neukamerun zurückzuerobern. Leider haben die einrückenden Franzosen recht häusig geplündert und die Deutschen in roher Weise gemißhandelt. Die Briten hatten sich schon lange auf den Überfall Kameruns vorbereitet. Sie nahmen die Küstengebiete in Angriff. Der deutsche Gouverneur und der Befehlshaber der Schutztruppe setzten Duala in Verteidigungszustand, ließen Schützengräben auswerfen, Minen anfertigen und den Hafen sperren. Sie kauften Vorräte und trafen alle Vorbereitungen für den zu erwartenden Kampf. Die Briten bemächtigten sich der Stadt Viktoria. Leider ließen sich manche Eingeborene verleiten, den Briten hierbei allerlei Dienste zu leisten. Im September
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