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1. Der Weltkrieg - S. 237

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 237 — näherten sich die Briten nun Duala; aber die Deutschen schlugen viele ihrer Angriffe ab. Doch die Briten brachten immer mehr Schiffe und Truppen herzu, und so mußte sich Duala ergeben. Selbst französische Kriegsschiffe hatten die Briten hierher beordert. Die Deutschen, Männer, Frauen und Kinder, wurden durch schwarze Soldaten weggeführt, und man gab ihnen nicht einmal Zeit, sich mit dem Notwendigsten auszurüsten. Sie hatten viel zu leiden, teils von den höhnisch johlenden Duala-negern, teils von den rohen schwarzen Soldaten. Es kam eben den Feinden darauf an, das Ansehen der Deutschen bei den Eingeborenen völlig zu erniedrigen. Die deutschen Truppen, zu denen auck) die farbigen Soldaten gehören, zogen sich nach dem Innern Kameruns zurück. Es hat daher sowohl mit den Briten wie mit den Franzosen mancherlei kleine Gefechte gegeben. Die Feinde haben freilich infolge ihrer starken, über zehnfachen Übermacht einen größeren Teil Kameruns, namentlich Neukameruns, besetzt. Dennoch haben sie auch schon manche Schlappe erlitten. Die Kameruner Schutztruppe wehrt sich heldenmütig. Freilich ist sie in einer schlimmen Lage, da sie keine Hilfe und keine neuen Geschoßvorräte erlangen kann. 4. Die Kämpfe in Südwest. Deutsch-Südwest war uns seit den Blutopfern, welche die Niederwerfung des von den Briten wenn nicht angezettelten, so doch lebhaft unterstützten Aufstandes der Hereros und Hottentotten (1904/7) gekostet hatte, recht sehr ans Herz gewachsen. Es hatten sich seitdem auch viele Deutsche hier angesiedelt, zumal als bei Lüderitzbucht Demanten gefunden worden waren. Aber die Demanten stachen auch den Briten in die Augen und reizten ihre Begehrlichkeit. Daher lag ihnen sehr daran, sich gerade Deutsch-Südwestasrikas zu bemächtigen. Ihnen konnte das nicht allzu schwer fallen, da sie ja Deutsch-Südwest sowohl von der See als auch vom Kaplande und Rhodesia aus angreifen konnten. Am allerleichtesten war freilich der Angriff zur See. Zu allererst besetzten sie Lüderitzbucht, um das Demantgebiet in ihre Hand zu bekommen. Sie scheuten sich auch nicht, die deutschen Privatrechte zu verletzen, um die Demante zu erlangen. Wir hatten in Südwest eine ziemlich starke Schutztruppe stehen. Leider war sie in den letzten Jahren vermindert statt vermehrt worden. Bei Kriegsausbruch traten zu ihr die wehrpflichtigen Deutschen. Aber trotzdem war sie den britischen Streitkräften nicht gewachsen; dazu gebrach es ihr an Waffen, Geschützen und Geschossen. Auch ist Südwest auf die Einfuhr von Lebensmitteln angewiesen. Unsre Südwester haben sich zäh verteidigt und den Briten manche Niederlage beigebracht. Sie konnten sogar zuweilen in britisches Gebiet vorstoßen und die Walfischbai besetzen. Die Briten gerieten daher in Sorge, zumal wegen der Haltung der Buren; denn noch gab es unter denen manche, die die britischen Grausamkeiten, das schmähliche Hinmorden so vieler Burenweiber und
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