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1. Der Weltkrieg - S. 248

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 248 — gegen den Feind ist fteilich auch den deutschen Tauchbooten schlecht gelohnt worden. Manchmal tat ein feindliches Schiff so, als wollte es sich ergeben, aber dann fuhr es schnell auf das emporgetauchte U-Boot zu, um es zu rammen oder in den Grund zu schießen. Mehrmals sind dadurch deutsche Tauchboote verloren gegangen. Selbst der Held Wed-digen ist einem solchen Schurkenstreiche Ende März 1915 zum Opfer gefallen und mit seinem Boote und der ganzen Besatzung untergegangen. Freilich haben die Engländer und Franzosen durch den Unterseekrieg sehr viele Schiffe eingebüßt. Im ersten Halbjahr, bis Ende Juli, sind von unsern U-Booten über 300 Schiffe versenkt worden, davon weit über 200 englische. Wenn also auch die Engländer sich anfangs brüsteten, die deutschen U-Boote können uns nichts anhaben, so mußten sie mit der Zeit doch einräumen, welcher beträchtliche Schaden ihnen dadurch doch zugefügt wurde. Besonders hart trafen sie die Verluste von Kohlen-und Holzschiffen, fast mehr noch als die von Getreideschiffen. Aber selbst manches Schiff mit Truppen und Kriegsfracht ging verloren. Zudem schränkten auch die neutralen Staaten vielfach ihre Schiffahrt nach England ein. Die Schiffsfrachten stiegen daher, wie auch die Sätze der Schisssversicherungen. Kurz, mit der Zeit machte sich der deutsche Tauchbootkrieg gegen die englische Handelsflotte doch recht fühlbar, und eine Londoner Zeitung (Times) schrieb schon Ende März: „Das deutsche Piratentum zur See wird immer lästiger und frecher und mit der zunehmenden Vervollkommnung der deutschen Tauchboote immer ruchloser. Wann wird endlich der englische Erfindungsgeist die Mittel hervorbringen, um das Meer von dieser deutschen Pest zu erlösen?" Die Briten nannten die deutschen U-Bootmannschaften Mörder und steckten die Gefangenen davon ins Zuchthaus, statt sie als Kriegsgefangene zu halten. Doch da übten wir Vergeltung und steckten gefangene britische Offiziere auch ins Gefängnis. Darauf bequemte sich die englische Regierung zu einer anständigen Behandlung unsrer tapferen U-Boots-leute, die das Unglück hatten, in englische Gefangenschaft zu geraten. Durch die Versenkung von Handelsschiffen und Perfonendampfern kamen leider auch Nichtkämpfer ums Leben, aber das konnten wir nicht ändern. England hat diese grausame Art der Kriegführung verschuldet. Es mag nun auch darunter leiden und seufzen. Wer hat geneidet uns das Brot? Geneidet uns den Wein? Wer wollte unser Bruder nicht, Nur unser Vormund sein? Wer beugte stets das Völkerrecht, Wenns seinen Vorteil galt, Indes es andrer Notwehr frech Mit wilden Worten schalt? Wer hat gehetzt und hat geschürt Mit kaltem Frevelmut,
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