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1. Der Weltkrieg - S. 253

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 253 — aufzuheben. Dies alles war ein großer Vorteil. Das deutsche Wirtschaftsleben blieb trotz des schweren Krieges gesund und unerschüttert. Wir brauchten nicht das Papiergeld ins Ungemessene zu erhöhen, daher blieb auch unser Geldmarkt gesund. Es wurden aber manche Hilss- und Darlehnskassen gegründet, welche bedrängten Gewerbtreibenden und Geschäftsleuten Unterstützungen gewährten. 3. Der Sieg der deutschen Arbeit. Der Krieg rief viele Millionen deutscher Männer unter die Fahnen; er rief sie weg von ihrer Arbeitsstätte. Nun beruht aber aller Wohlstand eines Volkes auf Arbeit. Was nützten uns die reichsten Kohlenflöze, wenn sie niemand abbaute! Was nützten uns die fruchtbarsten Felder, wenn sie niemand sachgemäß bestellte! Als der Krieg ausbrach, fürchtete mancher Deutsche, nun würden wohl die allermeisten Fabriken stillestehen müssen. Aber bald belebten sie sich wieder. Denn Heer und Flotte haben unendlich viel Bedürfnisse. Da müssen fortwährend Geschütze und Gewehre, Geschosse und Waffen, Uniformen und Tornister, Stiefel und Schanzzeug, Schiffe und Flugzeuge hergestellt werden. Alles das muß schnellstens geliefert werden. Da mußte nun manche Maschinenfabrik und Schlosserei emsig Granaten anfertigen. In den Gerbereien wurden Felle für das Heer gegerbt. Ein sehr großer Teil der deutschen Arbeiter und Arbeiterinnen arbeitete seit dem August 1914 für die Wehrmacht. Sie alle mußten schnell die neue Arbeit lernen. Es kam sehr viel darauf an, daß unsre Fabriken sich schnellstens darauf einrichteten. Sonst hätte es den Streitern an der Front oft an Geschossen, Gewehren, Geschützen, Torpedobooten, Flugzeugen, Bomben usw. gefehlt. Im Kriege wird ja ungemein viel zerstört. Da sind zerschossene und gesprengte Brücken neu auszubauen, da müssen neue Trainwagen eingestellt werden, da sind neue Schienen zu legen. Das deutsche Volk ist während dieses Krieges ganz auf sich angewiesen. Sein Außenhandel schrumpfte stark zusammen. Es mußte namentlich alles, was zum Kriege nötig ist, selbst herstellen. England ließ nichts durch, was irgendwie für die Kriegsbedürfnisse verwendbar war. Deutschland konnte keine Geschosse und Geschütze aus Amerika beziehen. Nicht einmal Erze und Gummi konnten wir aus dem überseeischen Ausland erlangen. Das war nun gewiß recht unbequem. Aber einen Vorteil hatte diese Handelssperre doch. Das deutsche Gold blieb im Jnlande. Es ward nicht nach Amerika ausgeführt. Deutschland verarmte nicht, während Frankreich und England ungeheuer in Schulden geraten, indem sie so viel von Amerika beziehen. 4. Der Sieg der deutschen Sparsamkeit. Die große Sparsamkeit seit Jahrzehnten hat unser Volksvermögen riesig vermehrt, von 1888 an um mindestens 100 Milliarden. Dieser Kapitalreichtum war für uns ein äußerst wichtiger Kriegsschatz. Aber der Krieg hat uns auch sonst zur äußersten Sparsamkeit gezwungen.
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