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1. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 19

1901 - Halle : Gesenius
— 19 — Die freundlichen erhielt man, die feindlichen gewann man sich günstig durch Opfer. Die Opfer bestanden aus Feldfrüchten, Rindern, Pferden, im Kriege auch aus Kriegsgefangenen. Dargebracht wurden sie in heiligen Hainen, auf freien Höhen oder an Quellen, gewöhnlich nahe den Malstätten; Tempel hatten die alten Germanen für ihre Götter nicht. Das Opfer vollzog für die Familie der Vater, für den Gau der Graf. Priester kannte man nicht, noch Priesterinnen, wohl aber angesehene weise Männer und Frauen, denen man die Gabe der Weissagung zuschrieb. Sie weissagten aus dem Los, aus dem Vogelfluge, aus dem Waldesrauschen und aus dem Benehmen des weifsen heiligen Rosses, das man zu diesem Zwecke hielt. Das Opfer wurde durch ein Mahl beschlossen, bei dem man Teile des Opfertieres und den Opferkuchen genoss. Die Germanen glaubten an ein Leben nach dem Tode. Diejenigen, die den Bluttod (auf dem Schlachtfelde) gestorben waren, wurden von den Schlachtjungfrauen (Walküren) nach Walhalla (dem freudenreichen Himmelssaale) gebracht. Die den Strohtod (im Bette) Gestorbenen fuhren ohne Sang und Klang hinab nach Hellia (der Unterwelt), um dort ein Schattenleben zu führen. Die Toten begrub oder verbrannte man und gab ihnen Waffen, Beutegegenstände und Schmuck, Töpfe und andere Geräte mit ins Grab. Über diesem oder auf dem brennenden Holzstofse tötete man das Streitrofs und eine Anzahl Knechte des Verstorbenen und begrub oder verbrannte sie mit der Leiche. Letztere wurde in einem Steinsarge, die Asche in einer Urne beigesetzt und ein hoher Hügel darüber gewölbt. Wiedergabe nach Kernfragen. Vertiefung. Dass die alten Germanen die Naturerscheinungen so auf sich wirken liessen, zeugt davon, dass sie gemütvoll waren. (Nachweis.) Der Gegensatz von freundlich und feindlich in der Natur ist leicht zu erklären. (Nachweis.) Ebenso demnach die Opfer an die freundlichen und feindlichen Mächte. (Nachweis.) Auch die Wahl der Orte zur Gottesverehrung ist sinnig. (Nachweis.) Sogar die Art und Weise der Weissagung können wir uns deuten und erklären. (Nachweis.) (Es ist darauf hinzuweisen, wie alles untereinander zusammenhängt und sich eins aus dem andern folgern lässt. Die Ausdehnung der Vertiefung ergjpbt sich aus dem Stand der Klasse und der Zeit, die auf das Pensum verwandt werden kann.) (Auch die Art und Weise der Bestattung muss als wichtig näher betrachtet, die Bedeutung der Gebräuche eingehender besprochen werden. Die Anschauung von dem Fortleben nach dem Tode reizt zum Vergleiche der altheidnischen mit der christlichen Anschauung. Es er- 2*
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