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1. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 197

1901 - Halle : Gesenius
— 197 — inmitten seiner Vasallen und wies sie höhnend ab. Es heißt, er habe ihnen einen räudigen Hund, dem man noch dazu Ohren und Schwanz abgeschnitten hatte, vorwerfen lassen. Nach anderen sollen sie diesen Schimpf von den mit den Sachsen verbündeten Daleminziern erfahren haben. Schäumend vor Wut ritten die Abgesandten heim, und wild fuhren die Ungarn auf, als sie die Schmach erfuhren. Alle wehrhaften Männer saßen auf, um die Slawen und Sachsen zu züchtigen. Sie hatten feine Ahnung davon, wie sich alles hinter den Bergen und Wäldern in Norddeutschland verändert hatte. In zwei großen Schwärmen brachen sie durchs Böhmerland in Thüringen ein. Wiedergabe nach Kernfragen. Erzähle! b) Aber als sie über das Waldgebirge hinaus durchs Daleminzier-gebiet in die Ebenen hineinritten, da merkten sie, daß es hier anders aussah als früher. Zwar fanden sie noch Unvorsichtige genug, denen sie über den Hals kommen konnten; aber die Mehrzahl der Bewohner des platten Landes hatte sich in die Städte geflüchtet, und den Ungarn blieb nichts übrig, als ihre Wut an den leeren Gehöften auszulasten. Das thaten sie denn allerdings wie früher gründlich, und der Grimm machte sie unvorsichtig. So kam es, daß die rechts ziehende Heerschar sich überfallen ließ, zum Teil in die Sümpfe des Drömling gejagt und dort vernichtet wurde; Mangel an Lebensrnitteln und Kälte rieben den Rest ganz auf. Wiedergabe nach Kernfragen. Erzähle! c) Die andere Reitermasse, die zahlreichere, bewegte sich durch das Unstrutthal, östlich am Kyffhäuserberge entlang, nach Sachsen hinein. Diesem Heere warf sich König Heinrich selbst mit der Hauptmacht seines Volkes entgegen. Langsam zogen die ungarischen Haufen mit ihrem langen Schweife von Troß und Gefangenen daher; plötzlich stießen sie aus das sächsische Aufgebot, und nun entspann sich die berühmte Schlacht auf der goldenen Aue. Die Sachsen hatten sich zum Kampfe vorbereitet, die Ungarn nicht. Außerdem hatte es in der Nacht geregnet, und bei den Ungarn waren die Bogensehnen und Schilde durchweicht und sie selbst waren durchnäßt worden, während die Sachsen in den leeren Gehöften wohl ausgeruht hatten. Ant Morgen bedeckte ein dichter Nebel das Land; aber im Nebel rückten die Sachsen in Schlachtreihe auf, nahmen das Abendmahl und fielen mit dem Schlachtgesange: Kyrie Eleison! (Herr erbarme Dich!) die Ungarn an. Mitten unter ihnen ritt der König mit der Reichslanze unter dem Reichsbanner, das den Erzengel Michael darstellte. Unter dem wilden, gellenden Schlachtrufe, „Hui, Hui!" sausten die Ungarn heran; aber sie prallten ab an den geschlossenen Reiterscharen der Sachsen, und
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