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1. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 296

1901 - Halle : Gesenius
— 296 — kümmerten sich wenig mehr um das Seelenheil ihrer Mitmenschen. Für Geld konnte man alles kaufen, sogar die Sündenvergebung. Fromme Leute kehrten sich von diesem Gebahren ab und lebten allein oder zusammen als Brüder des gemeinsamen Lebens, still und andächtig, oft fern von den Städten in abgelegenen Thäler^, um dort Gott auf ihre Weise zu verehren. Wiedergabe nach Kernfragen. Erzähle! "Vertiefung. 5. Es ist eigentümlich, wie rasch die Macht der Päpste verfiel. Gregor Vii. fing an, Innocenz Iii. erreichte die Höhe, Bonifaz Viii. stürzte von ihr herab. Die deutschen Könige konnten mit Gewalt den Päpsten nicht beikommen, die französischen Könige erreichten ihr Ziel besser, zumeist listig. Sie wussten es dahin zu bringen, dass französische Kardinale zu Päpsten gewählt wurden und dass diese nach Avignon in Frankreich übersiedelten. Endlich ermannte man sich zu Born und wählte dort wieder einen Papst. Da nun der zu Avignon nicht weichen wollte, beschloss eine Kirchenversammlung (Konzil), beide abzusetzen und einen andern zu wählen. Da aber die Abgesetzten sich behaupteten, so hatte die Welt das Schauspiel dreier geistlicher Oberhäupter der Christenheit, die einander in den Bann thaten. 6- Es war ein böses Ärgernis, das da entstand. Und auch manche Missbräuche rissen in der Kirche ein oder verschlimmerten sich. Dazu trat jetzt Hus auf, der bedeutendste Gegner, den die Kirchenlehre bisher hatte, er fasste alle Klagen der sogenannten Ketzer zusammen. Dieses grosse Wirrsal beschloss der Kaiser Sigismund durch ein Konzil zu Konstanz zu beenden. Es war das grösste, das jemals stattfand und die ganze Christenheit nahm daran teil. Weltliches und geistliches Treiben ging vier Jahre lang durcheinander. Aber aus all dem Wirrsal kam nicht viel Nutzbares heraus; die ärgerliche Spaltung wurde zwar beseitigt; hinfort war wieder ein Papst zu Rom ernannt. Aber auf Besserung der Missstände ging man nicht ein, und Hus wurde als Erzketzer verbrannt. Damit glaubte man die Sache erledigt zu haben. 7. Man hatte sich aber verrechnet. Hus hatte sein ganzes Volk, die Tschechen oder Böhmen, hinter sich, und diese verlangten das Zugeständnis von Laienkelch und Priesterehe. Zugleich wandte sich ihr Zorn gegen die Deutschen, weil diese in Böhmen herrschend waren und Hus besonders verdammt hatten. So wüteten zwei Völker gegeneinander. Alle Kreuzzüge halfen nichts; die Husiten suchten Deutschland heim wie einst Hunnen, Ungarn und Slawen. Endlich legte sich die Erbitterung, und die Husiten erreichten was sie
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